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Artikel „Orelli, Konrad v.“ von Otto Hunziker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 417–418, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Orelli,_Konrad&oldid=- (Version vom 11. Oktober 2024, 09:51 Uhr UTC)
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Orelli: Konrad v. O., Joh. Kaspars jüngerer Bruder, geb. am 6. Nov. 1788, wurde 1810 als Geistlicher ordinirt, erhielt nach längerem Aufenthalt in Neuenburg und Aarau gegen Ende 1812 das Diaconat in Turbenthal, folgte dann 1815 dem Rufe an das damals blühende Schoch’sche Institut und wurde 1819 zum Lehrer der französischen, später auch der lateinischen Sprache an der Bürgerschule in Zürich gewählt. Bei Gründung der Kantonsschule 1833 wurde ihm die Professur der Philosophie am Obern Gymnasium, 1837 eine Lehrstelle des Französischen an der untern Industrieschule übertragen; 1846 zog er sich von ersterer, 1853 auch von letzterer zurück, und lebte dann bis zu seinem Hinschiede (10. Juli 1854) in stiller Zurückgezogenheit. Die von ihm herausgegebenen Schriften sind folgende:

[418] „Anmerkungen zu Xenophons Gastmahl mit Zusätzen von J. H. Bremi“, Zürich 1814; „Zwei Selbstgespräche eines Reformators“, (in den „Zürch. Beiträgen“ von Hottinger, Stolz und Horner 1815/16, Bd. I, Heft 2, S. 74 bis 81); „Ueber den Prinzen Hamlet bei Shakespeare“ (ebendaselbst 2. Bd., Heft 1, S. 64–79); „Florians Numa Pompilius, mit Erläuterungen“, 1.–3. Ausg. Heilbronn 1827–1839; „Verfechtung des reinen Protestantismus gegen die neuesten Angriffe“, Zürich 1822; „Ueber den Kampf des Rationalismus gegen den Supranaturalismus“, Tübingen 1825; „Spinoza’s Leben und Lehre“, 1843, 2. Aufl. 1850; „Leben Joh. Caspar Orelli’s (Neujahrsblatt der Stadtbibliothek, Zürich 1851); „Schachbüchlein“, Aarau 1840; „Leichtfaßliche Anleitung zum Schachspiel“, Zürich 1852; „Altfranzösische Grammatik“, Zürich 1. Aufl. 1830, 2. Aufl. 1848; „Kleine französische Sprachlehre“, in 10 Aufl., Aarau und Frankfurt 1832–54. – „Französische Chrestomathie“, 3 Bände; 1. Aufl. Zürich 1836–37, (1. Thl. 5 Auflagen, 2. Thl. 2 Aufl.); Mabire, „Uebungen in der französischen Conversation“, frei bearbeitet, Aarau 1842; „Kritische Anweisung zum Roman de Rou u. des ducs de Normandie“, Zürich 1845; ferner besorgte O. die 3.–17. Aufl. von Caspar Hirzel’s französischer Grammatik, Aarau 1824–1853, die 3.–7. Auflage von dessen Neuem französischem Lesebuch, (7. Aufl. Aarau 1846) und die 4.–6. Aufl. von J. C. Schweizer’s Fremdwörterbuch, Zürich 1835–47.

Ueber diesen jüngeren Konrad v. O. erschienen Nekrologe 1854 in der Neuen Zürcher Zeitung, der Eidgenöss. Zeitung, der Freitagszeitung, dem Winterthurer Landboten, dem Courier Suisse de Lausanne, im Synodalprotokoll der Zürcherschen Geistlichkeit 1854 und im Programm der Zürcherschen Kantonsschule 1855.