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Artikel „Oertel, Max Joseph“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 713–714, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Oertel,_Max_Joseph&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 20:34 Uhr UTC)
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Oertel: Max Joseph Oe., Laryngolog in München und Urheber einer bekannten diätetischen Curmethode, geboren am 20. März 1835 zu Dillingen [714] in Baiern, studirte in München bis 1863, dem Jahre seiner Promotion, und assistirte schon während der Studienzeit vier Jahre auf Pfeuffer’s Klinik. Dann bildete er sich bei Czermak für Laryngologie aus und ertheilte als erster in Süddeutschland laryngoscopischen Unterricht. Für dieses Fach habilitirte er sich 1867 und erhielt die Professur der Disciplin (Extraordinariat) 1876, die er bis zu seinem am 19. Juli 1897 erfolgten Lebensende bekleidete. O. war ein außerordentlich fruchtbarer Schriftsteller und hat zum Ausbau seines Specialfaches sowol als Lehrer wie durch zahlreiche litterarische Publicationen beigetragen. Unter seinen Arbeiten sind die bedeutendsten: „Ueber die Ansammlung von Harnbestandtheilen im Blute u. s. w.“ (Preisschrift, 1862), „Ueber Geschwülste im Kehlkopf u. s. w.“ (Habilitationsschrift; zuerst im Bayr. ärztl. Int.-Bl., 1868; D. Arch. f. kl. Med., 1875); dann folgen die Studien „Ueber Diphtherie“ (Aerztl. Int.-Blatt., 1868; D. Arch. f. kl. Med. VIII; v. Ziemssen’s Handbuch, II), deren Resultat schon damals die Zurückführung der Krankheit auf Spaltpilzbildungen war. Ferner: „Ueber den laryngologischen Unterricht“ (Leipzig 1878, mit 5 Tafeln), „Handbuch der respiratorischen Therapie“ (v. Ziemssen’s Handb. der allgem. Therapie). Einen besonderen Ruf erlangte O. durch die im hohen Grade Aufsehen erregende „Therapie der Kreislaufstörungen u. s. w.“ (1864), worin zum ersten Male die bekannte Entziehungs- und Erziehungscur bei Verfettungszuständen und anderen Affectionen des Herzens in wissenschaftlicher Weise systematisch dargelegt und begründet wird. Diese, in einer kleinen Schrift „Terraincurorte“ später auch populär vorgetragene Lehre wurde epochemachend und gab zugleich den eigentlichen Anlaß, daß in allerjüngster Zeit die sogenannte „physikalisch-diätetische Therapie“ wieder in den Vordergrund des klinischen Interesses getreten ist.

Vgl. Pagel’s Biogr. Lex. S. 1222.