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Artikel „Oeding, Philipp Wilhelm“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 150–151, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Oeding,_Philipp_Wilhelm&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 23:09 Uhr UTC)
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Oeding: Philipp Wilhelm O., Maler, geb. in Benzigerode im Harz, bei Blankenburg, 1697, † 1781 in Braunschweig. Seinen ersten Unterricht im Zeichnen erhielt er in Halberstadt und kam dann zu Busch, einem mittelmäßigen Künstler in Braunschweig in die Lehre. Hier gewann er an dem Herzog Rudolph einen Förderer, der ihn 1722 zur weiteren Ausbildung nach Nürnberg schickte. Die Kunst lag damals in Deutschland darnieder und so konnte O. bei den besten Malern jener Zeit eben nicht viel lernen. Was er aber lernen konnte, das that er redlich. Seine Lehrer waren Joh. Dan. Preißler, Desmars und Kupetzki. Letzterer scheint auf seine Malerei einen besonderen Einfluß geübt zu haben. In Nürnberg ehelichte er seines Lehrers Preißler kunstsinnige Tochter (1729) Barbara Julia, welche malte, in Kupfer stach, in Wachs bossirte, in Elfenbein schnitzte. O. malte ihr Bildniß, deren Bruder Valentin Daniel es zierlich in Schabkunst ausführte. O. hatte sich vornehmlich dem Portraitfach gewidmet und hatte während seines Nürnberger Aufenthaltes (bis 1741) viele Bildnisse gemalt, darunter sein eigenes, das sich jetzt im Museum zu Braunschweig befindet. Sitzend, als Kniestück abgebildet, hält er mit der Linken die Zeichenmappe, mit der Rechten den Zeichenstift. Im Schatten des Hintergrundes rechts steht auf der Staffelei das unvollendete Bild seiner Gemahlin. Die Anordnung, wie Malerei erinnert lebhaft an Kupetzki. In Nürnberg copirte er auch das [151] Bild Sandrarts vom J. 1648, welches das Friedensmahl auf dem Rathhause darstellt. Im J. 1741 berief ihn der dänische Hof nach Altona, wo er zwei Altarbilder (Anbetung der Weisen und Einsetzung des Abendmahls) für die lutherische Kirche daselbst, und außerdem verschiedene Bildnisse malte und darauf als Zeichenlehrer am Gymnasium daselbst angestellt wurde. Später – 1746 – berief ihn der Herzog von Braunschweig, und ernannte ihn zum Zeichenlehrer am Collegium Carolinum. Außerdem ertheilte er den Prinzen Unterricht im Zeichnen. Bei dieser Thätigkeit blieb ihm wenig Zeit zum Oelmalen. In Braunschweig ging ihm seine Gattin im Tode voran (1761 oder 1764). O. hatte auch verschiedene Antiquitäten der herzoglichen Sammlungen, namentlich die Darstellungen auf dem Onyxgefäße gezeichnet, die A. A. Beck gestochen hat. Die Platten besitzt das Braunschweiger Museum, wo sich auch zwei Platten von Val. Dan. Preißler befinden: die oben erwähnte mit dem Bildniß von Oeding’s Gattin und die mit dem Bildniß des Daniel Superville, ebenfalls nach einem Bilde von O.

S. Hamburger Künstlerlex.