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Artikel „Ochsenkhun, Sebastian“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 144–145, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ochsenkun,_Sebastian&oldid=- (Version vom 10. Oktober 2024, 14:00 Uhr UTC)
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Ochsenkhun: Sebastian O. (Ochsenkum), ein Lautenist des 16. Jahrhunderts, der nach den Daten auf seinem Portrait am 6. Februar 1521 geboren und am 20. August 1574 zu Heidelberg gestorben ist. Walther theilt in seinem Lexikon mit, daß auf dem St. Peterskirchhofe zu Heidelberg damals noch sein Leichenstein zu finden war, nebst der darauf befindlichen Inschrift mit dem Datum seines Sterbetages, sowie der von seiner Ehefrau: Sibylla Sebastiani Ochsenkuntz (sic?), die im September 1571 gestorben ist. Die einzige Hinterlassenschaft seiner Thätigkeit besteht in einem „Tabulaturbuch auff die Lauten, von Moteten, Frantzösischen-Welschen vnd Teutschen, Geystlichen vnd Weltlichen Liedern, sampt etlichen jren Texten, mit Vieren, Fünffen, vnd Sechs stimmen … zusamen ordinirt vnd gelesen.“ Heidelberg (1558) bei Joh. Kholen. Exemplare sind auf der Kgl. Bibliothek zu Berlin und der Stadtbibliothek zu Breslau zu [145] finden. Das Werk ist dem Pfalzgrafen Otto Heinrich bei Rhein gewidmet, bei dem er auch als Lautenist in Diensten stand. Das Druckwerk ist für die heutige Zeit besonders werthvoll durch die mitgetheilten deutschen Liedertexte und durch Tonsätze die anderweitig noch nicht bekannt sind, obgleich die Wiedergabe im Lautensatze nur einen unvollkommenen Begriff von der Arbeit des ursprünglichen Tonsatzes giebt. Die Notirung ist der von Newsidler gleich, nämlich auf ein Notensystem von 6 Linien sind Buchstaben und Zahlen mit darüberstehenden Werthzeichen geschrieben.