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Artikel „Nork, Friedrich“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 16, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nork,_Friedrich&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 23:59 Uhr UTC)
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Nork: Friedrich N., Schriftstellername des Satirikers und Mythologen Friedrich Korn, 1803–1850. Derselbe wurde am 26. April 1803 in Prag von jüdischen Eltern geboren und zum Kaufmannsstande bestimmt; erst im 17. Lebensjahre erreichte er es, in eines der dortigen Gymnasien aufgenommen zu werden, doch dauerte sein Schulbesuch nicht lange, da er wegen einer „satirischen Ode“ auf einen seiner Lehrer bald ausgeschlossen wurde. Während er nun zum Handel zurückkehrte, beschäftigte er sich autodidaktisch in umfangreichem Maße mit alter und neuer Litteratur und trat früh mit verschiedenen belletristischen Zeitschriften in Verbindung; Müller, Saphir und Gubitz förderten seine schriftstellerischen Neigungen durch ihre Theilnahme. Als ihm sein gewerblicher Beruf und der Druck unerfreulicher Familienverhältnisse unerträglich wurde, verließ er Prag (vor 1830) und begab sich nach Leipzig, wo seine erste größere satirische Dichtung „Zeriels, des infernalischen Schauspieldirectors, Reise auf die Oberwelt“ 1830 erschien. Von da an führte er längere Zeit ein Wanderleben; wir finden ihn in Pest, Wien, Prag, Dresden, Leipzig, in dessen Nähe (Connewitz), wo er sich ankaufte, auch in Stuttgart zwischen 1840 und 50 und an anderen Orten, mit den verschiedensten litterarischen Arbeiten beschäftigt. Nach dem Tode seiner Eltern trat er zum Christenthume über. Er starb am 16. October 1850 in Teplitz auf einer Reise von Leipzig nach Wien. – Die sehr zahlreichen Schriften satirischen Inhalts, die er zum Theil auch unter dem Pseudonym „Spiritus Asper und Lenis“ veröffentlichte (wie das „Panorama von Ofen und Pest“ 1833 und das „Humoristische Charaktergemälde“ von Prag 1835), sind mit Recht bald vergessen worden; am bekanntesten wurden „Belial und Astarte, oder die Liebe der Teufel“ 1832, „Figaro’s Memoiren“ 1833, „Die Seleniten“ 1834. Auch die mythologischen und sonstigen wissenschaftlichen Arbeiten, welche das Gepräge des Dilettantischen in hohem Maße tragen, haben ihm Anerkennung zu verschaffen nicht vermocht. Zu nennen sind: „Mythen der Perser“ 1835, „Braminen und Rabbinen, oder Indien das Stammland der Hebräer und ihrer Fabeln“ 1836, „Vergleichende Mythologie“ 1836, „Der Prophet Elias, ein Sonnen-Mythus“ 1837, „Versuche der Hieroglyphik“ 1837, „Das Leben Mosis, aus dem astrognostischen Standpunkte betrachtet“ 1838, „Rabbinische Quellen und Parallelen zu neutestamentlichen Schriften“ 1839, „Biblische Mythologie“, 2 Bde., 1842–43; auch ein „Etymologisch-symbolisches Realwörterbuch“, 2 Bde., 1843 hat er verfaßt.

A. G. Schmidt, Gallerie deutscher pseudonymer Schriftsteller 1840, S. 143–145 und S. 232. – N. Nekrolog der Deutschen 1850, S. 1039 ff., wo aber als Geburtstag der 26. April 1804 angegeben ist, anscheinend ein Druckfehler.