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Artikel „Nifanius, Christian“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 694, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nifanius,_Christian&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 07:42 Uhr UTC)
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Nifanius: Christian N., lutherischer Theologe, wurde am 11. März 1629 a. St. zu Leling auf Seeland geboren. Sein Vater, Johannes N., damals Hofprediger in Kopenhagen, wurde bald nach Marne in Dithmarschen versetzt, weshalb auch unser N. mehrfach als aus Dithmarschen stammend bezeichnet wird. N. ging 1649 nach Königsberg, 1650 nach Wittenberg, wurde hier 1653 Magister, bereiste darauf noch mehrere Universitäten, auf denen er sich vielfach bei Disputationen auszeichnete, lebte eine Zeitlang in Hamburg bei Schuppius und ward sodann 1658 Rector in Corbach. Nachdem er im J. 1660 zu Gießen Licentiat der Theologie geworden, ward er 1661 Inspector der Kirchen (Superintendent) in Eisenberg, darauf 1664 Pastor in Bielefeld und Superintendent der Grafschaft Ravensberg. Er starb am 5. Juni 1689, nachdem er einige Jahre vorher noch Kirchenrath geworden war. N. hat eine große Anzahl theologischer und philologischer Schriften geschrieben und stand in dem Rufe eines tapferen und gelehrten Theologen; unter seinen Schriften hat eine deutsche Streitschrift gegen de Labadie und dessen Treiben („Mataeologia Labadiana“, Minden 1673) noch heute Interesse; ihr ging eine ähnliche kürzere („Bedenken über die Religion der neulich zu Herford angekommenen Versammlung“, Bielefeld 1671) voraus. Weiteren Kreisen ist er bekannt geworden durch sein Bußlied: „O großer Gott vom Himmelsthron, laß deine Gnade walten“.

Moller, Cimbria literata II, S. 587 ff. – Jöcher III, Sp. 943 ff. – Fischer, Kirchenliederlexikon, 2. Hälfte, S. 159 a.