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Artikel „Nieuwland, Niclas van“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 694, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nieuwland,_Niclas_van&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 02:47 Uhr UTC)
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Nieuwland: Niclas van N., à Nova Terra oder Novaterranus, erster Bischof des von König Philipp II. 1560 errichteten Bisthums Harlem, war am Anfange des 16. Jahrhunderts im Dorfe Egmund geboren. Vielleicht erhielt er dort an der Klosterschule der berühmten Benedictinerabtei seine wissenschaftliche Bildung; er stieg als er in den geistlichen Stand eingetreten war, bald zum Decanat der St. Marienkirche zu Utrecht empor. Als Georg von Egmund 1534 den Utrechter Bischofsstuhl eingenommen hatte, fand N. in diesem Prälaten einen besonderen Gönner, dem er die Propstei zu Harlem verdankte und dem er, zum Bischof von Hebron i. p. i. ernannt, mehrere Jahre zur Seite stand. Nach der Errichtung mehrerer niederländischer Bisthümer, trat er mit päpstlicher Genehmigung am 2. Febr. 1562 das Harlemer Episcopat und die damit verschmolzene Abtswürde des Egmunder Klosters an. Indem er sich fleißig um die Ordnung seines Bisthums und die Ausrottung vieler Mißbräuche bemühte, hatte er dabei mit zahlreichen Verdrießlichkeiten zu kämpfen. Den Egmunder Mönchen war es höchlich zuwider, daß die Einkünfte ihres Klosters dem Bischofe für seinen Unterhalt überwiesen waren, worüber wiederholte Zänkereien entstanden. 1564 berief er eine Provinzialsynode, um mit ihrer Hülfe nicht nur eine sittliche Reformation zu bewirken, sondern auch der immermehr anwachsenden Häresie einen Zaum anzulegen. Die damaligen unruhigen Zeitläufe waren aber seinen Absichten wenig günstig. Auch mit den Canonikern zu Geervliet, welche einige Pfarren seiner Jurisdiction zu entziehen versuchten, gerieth er darüber in Zwist. Als die Gicht, von der er längst geplagt ward, sich um 1568 verschlimmerte, zog die Regentin Margaretha von Parma seine Abberufung in Erwägung, worauf er im folgenden Jahre seine Bischofswürde freiwillig niederlegte. Mehrere Jahre wohnte er nachher auf dem Lusthause Abspoel bei Leyden und starb im Mai 1580 im seeländischen Dorfe St. Martensdyk. Wiewol als vorzüglicher Gelehrter bekannt, hinterließ er doch nur eine einzige kleine Schrift: „De audienda missa“.

Vgl. van Heußen und van Rhyn, Kerkel. Oudh. v. Kennemerland, I bl. 92 v. v. wie auch bei Glasius, Godg. Nederl. und van der Aa, Biogr. Woordenb.