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Artikel „Niemeyer, Paul“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 629, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Niemeyer,_Paul&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 12:05 Uhr UTC)
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Niemeyer: Paul N., Arzt und Popularhygieniker zu Berlin, jüngerer Bruder des bekannten Klinikers Felix v. N. (1820–71), geboren am 9. März 1832 zu Magdeburg, studirte in Halle und Berlin, wo er 1854 mit der Dissertation: „De mandibulae ancylosi novaque ejus curatione operativa“ Doctor wurde, ließ sich zuerst in Neustadt-Magdeburg, dann in Magdeburg nieder, wurde 1875 Privatdocent an der Universität Leipzig und lebte zuletzt in Berlin, wo er am 24. Februar 1890 starb. Er hat sich durch sein gründliches „Handbuch der theoretischen und klinischen Percussion und Auscultation“ (2 Bde., 1868–71) einen Namen gemacht; einen Auszug aus diesem größeren Werke bildet der „Grundriß der Percussion und Auscultation“ (2. Aufl. ebd. 1873; portugiesische Uebersetzung von Felix Pereira, Lissabon 1874). Ferner veröffentlichte N.: „Physikalische Diagnostik“ (Erlangen 1874); „Medicinische Abhandlungen“ (3 Bde., ebd. 1872–75). In weiten Kreisen bekannt wurde er durch seine zahlreichen populär-medicinischen und diätetischen Schriften, wie: „Gesundheitslehre des menschlichen Körpers“ (München 1876); „Die Lunge“ (2. Aufl., ebd. 1876); „Aerztlicher Rathgeber für Mütter“ (Stuttg. 1877); „Die Sonntagsruhe vom Standpunkte der Gesundheitslehre“ (Berlin 1876) u. s. w., in denen er für arzneilose Heilkunde, hygienische Lebensweise, Wasserheilverfahren etc. eintrat.

Vgl. Pagel’s Biogr. Lex. S. 1209.