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Artikel „Niebuhr, Carsten“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 661–662, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Niebuhr,_Carsten&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 03:26 Uhr UTC)
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Band 23 (1886), S. 661–662 (Quelle).
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Niebuhr: Carsten N., berühmter Reisender. Er war geboren zu Lüdingworth im Lande Hadeln, Hannover, am 17. März 1733, ging nach Dänemark und ward in Kopenhagen 1760 Ingenieurlieutenant. Auf Antrieb des Professors J. D. Michaelis in Göttingen entschloß sich zu der Zeit der König Friedrich V., auf seine Kosten eine Reisegesellschaft nach Arabien auszurüsten, um Nachrichten über dieses, damals vielfach noch unbekannte Land zu sammeln. Als Geograph an dieser Reisegesellschaft theilzunehmen ward N. bestimmt. Dieselbe verließ im J. 1761 Kopenhagen und reiste über Konstantinopel, durch Aegypten nach Yemen. Es begab sich indeß, daß sämmtliche Reisegefährten (Cramer, Forskal, Bauernfeind, v. Haven[WS 1]) außer N. den Beschwerden der Reise erlagen und innerhalb eines Jahres dahinstarben. Der Zweck der Reise wäre verfehlt gewesen, wenn nicht N. die Kühnheit gehabt, die Reise allein fortzusetzen und sämmtliche Arbeiten auf sich zu nehmen. Er kehrte 1767 zurück mit reichem Material versehen und verarbeitete nun dieses in ausgezeichneter Weise. So erschien von ihm seine berühmt gewordene „Beschreibung von Arabien“, Kopenhagen 1772, und darauf „Reisebeschreibung nach Arabien und den angrenzenden Ländern“, 1774–78, 2 Bde., die ins Dänische, Französische, Englische und Holländische übersetzt worden sind. Es sind Werke, die noch immer einen Werth haben. Ein dritter Band der Reisebeschreibung, enthaltend seine Reise durch Syrien und Palästina, Cypern, Kleinasien und die Türkei ist nach seinem Tode noch von Gloyer und Professor J. Olshausen edirt worden, 1838. Außerdem gab auch N. seines Mitreisenden Forskal Arbeiten heraus: „Descriptiones animalium, quae in itinere orientali observavit“, 1775; „Flora Aegyptiaco-Arabica“, 1776; „Icones rerum naturalium etc.“, 1776. Dazu lieferte er später noch im Deutschen Museum nachträglich eine Reihe von Aufsätzen aus seinen Reisebeobachtungen. – 1768 avancirte er zum Capitän, 1778 trat er in den [662] Civildienst und ward zum königlichen Justizrath und Landschreiber zu Meldorf in Süder-Ditmarschen ernannt, wo er dann bis an sein Lebensende verblieben. Hier lebte damals der bekannte Boie (A. D. B. III S. 85) und sammelte um sich einen Kreis Gelehrter in lebhaftem Verkehr. N. ward 1808 königlicher Etatsrath, 1809 Ritter vom Danebrog. Das französische Nationalinstitut ernannte ihn 1802 zu seinem Mitglied. Er starb am 26. April 1815. Sein Sohn ist der berühmte B. G. Niebuhr, der auch seines Vaters Leben beschrieben in Kieler Blättern 1816 und separat. Eine classische Biographie.

Kordes u. Lübker-Schröder, Schlesw.[WS 2]-Holst. Schriftstellerlex. s. v.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: v. Hagen
  2. Vorlage: Schlew.