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Artikel „Nell, Franz Maria, Freiherr v. Nellenburg-Damenacker“ von Franz Brümmer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 418, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nell,_Franz_Maria_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:40 Uhr UTC)
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Nell: Franz Maria N., Freiherr v. Nellenburg-Damenacker, entstammte einer älteren rheinischen Adelsfamilie und wurde am 17. Juni 1795 zu Brünn in Mähren geboren. Sein Vater, Raphael v. Nell wurde als Vicepräsident des Appellationsgerichtes zu Prag 1821 in den Freiherrnstand erhoben. Nachdem Franz Maria N. seine wissenschaftliche Ausbildung in der Theresianischen Ritterakademie zu Wien erhalten, trat er 1816 in den Staatsdienst und zwar als Praktikant bei dem Klagenfurter Kreisamte. Im folgenden Jahre kam er zu der damaligen Commerzhofcommission, wurde im J. 1819 Hofconcipist, 1823 Staatsraths-Official, 1828 Hofsecretär bei der allgemeinen Hofkammer und 1835 wirklicher Hofrath bei derselben Hofstelle. Bei der deutschen Postconferenz in Dresden, welche am 18. October 1847 eröffnet wurde, führte N. den Vorsitz. Leider vertagte sich die Conferenz, ohne irgend etwas Erhebliches geleistet zu haben, schon im Februar 1848 und trat nicht wieder zusammen. N. starb als Vorstand der Bundescassenverwaltung in Frankfurt a. M. am 6. November 1852. Frühzeitig litterarischen Arbeiten und Studien zugewendet, hat er namentlich die Naturwissenschaft, Geschichte und Alterthumskunde zum Gegenstande seiner geistigen Beschäftigung erwählt, und sich schon im J. 1815 am Hormayr’schen „Archive“ als Mitarbeiter betheiligt. Eine in demselben (1819–20) zum Abdruck gebrachte größere Arbeit über den Dienst der Kabiren verwickelte ihn in eine heftige litterarische Fehde mit dem bekannten Historiker Joseph v. Hammer. Auch als schönwissenschaftlicher Schriftsteller hat sich N. versucht und außer der Tragödie „Herostratus“ (1821) zwei Bände „Novellen“ (1823–25) veröffentlicht, von denen der zweite Band auch selbständig unter dem Titel. „Nachtfalter“ erschienen ist. Eine weittragende Bedeutung für die Litteratur haben diese Arbeiten freilich nicht.

Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 20. Bd. S. 169.