Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Nüscheler, Arnold“ von Gerold Meyer von Knonau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 666–667, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:N%C3%BCscheler,_Arnold&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 12:31 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Nusch, Georg
Band 52 (1906), S. 666–667 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Arnold Nüscheler in der Wikipedia
Arnold Nüscheler in Wikidata
GND-Nummer 13913011X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|52|666|667|Nüscheler, Arnold|Gerold Meyer von Knonau|ADB:Nüscheler, Arnold}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=13913011X}}    

Nüscheler: Arnold N., Geschichtforscher, geboren zu Zürich am 18. August 1811, † ebendaselbst am 30. October 1897. Nach Vollendung der auf den Universitäten Heidelberg, München und Berlin durchgeführten cameralistischen Studien trat N. zu Zürich in das Amt eines Rechenschreibers – Secretär des Finanzrathes – des Kantons. Nach dessen Niederlegung lebte der ökonomisch ganz unabhängige Mann nur noch der Beschäftigung mit den historischen wissenschaftlichen Fragen, die das ganze Interesse seiner lebhaften Hingebung fesselten. Seit 1840 Mitglied der zürcherischen antiquarischen Gesellschaft, der er vierzehn Jahre als Actuar diente, dem Präsidenten Ferdinand Keller (s. A. D. B. XV, 563–568) nahe befreundet, ebenso ein fleißiger Theilnehmer an den Verhandlungen der allgemeinen geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz, des historischen Vereins der fünf Orte, verstand es N. vortrefflich, nach den verschiedensten Seiten Verbindungen anzuknüpfen, Mittheilungen für seine umfassende Sammlerthätigleit zu gewinnen. Sein Hauptwerk sind die „Gotteshäuser der Schweiz, historisch-antiquarische Forschungen“, eine umfassende historische Statistik der kirchlichen Gebäude und Anstalten; drei Abtheilungen, das Bisthum Cur und zwei Archidiakonate des Bisthums Constanz umfassend, erschienen 1864 bis 1873 (Zürich) als selbständige Hefte, während das große Archidiakonat Aargau nachher, nach Decanaten, vereinzelt, in sechs Bänden des „Geschichtsfreundes“ des Vereins der fünf Orte und in dreien der Zeitschrift „Argovia“ veröffentlicht wurde. Großen Eifer widmete N.[WS 1] ferner der Glockenkunde, und in vier Veröffentlichungen wurden die Glockeninschriften der fünf Orte, der Kantone Glarus, Schaffhausen, Appenzell herausgegeben. An der neuen Ausgabe des Vögelinschen Buches „Das alte Zürich“ (s. A. D. B. XL, 152) nahm N. den förderlichsten Antheil und steuerte insbesondere zu Band II den großen Abschnitt: „Ein historischer Gang durch die Nachbargemeinden der Stadt Zürich“ bei, [667] wozu eine erläuternde Karte gefügt wurde. Den „Mittheilungen“ der antiquarischen Gesellschaft gab er Einzelforschungen in Band IX: „Die Lazariterhäuser in Gfenn bei Dübendorf und Schlatt, Kanton Zürich“ und Bd. XVIII: „Die Letzinen der Schweiz“. In Bd. XV des „Archivs“ der allgemeinen geschichtsforschenden Gesellschaft erschien: „Die Siechenhäuser in der Schweiz“. Zahlreiche kleinere Beiträge wurden zuerst im „Anzeiger für schweizerische Geschichte und Alterthumskunde“, hernach in den getrennten Organen: „Anzeiger für schweizerische Alterthumskunde“ und „Anzeiger für schweizerische Geschichte“, niedergelegt; in letzterem beantwortete er z. B. 1874 in Band II die schon längst aufgeworfene und ganz verschieden beantwortete Frage nach der Oertlichkeit der in St. Galler Urkunden oft genannten Burg und Pfarrkirche Ratpoldskirch. Die fruchtbare liebevolle Vertiefung in die Detailforschung trat überall zu Tage, und gern half der freundliche Mann an anderen Arbeiten aus. 1874 verlieh ihm die philosophische Facultät der Universität Zürich den Doctortitel honoris causa; durch ein Legat, das seinen Dank bezeugte, konnten für die Bibliothek des historischen Seminars die Monumenta Germaniae historica angeschafft werden.

Vgl. Anzeiger f. schweizer. Geschichte, Bd. VIII, S. 123 u. 124, 379.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage M.