ADB:Moriggl, Alois
[243] der geschichtlich namhaften Martinswand. Unter den bescheidensten materiellen Verhältnissen blieb M. seinem Lieblingsfache, der Heimathsgeschichte, treu ergeben, ein fleißiger, gewissenhafter Arbeiter auf diesem Felde. Er schrieb: „Einfall der Franzosen in Tirol bei Martinsbruck und Nauders 1797. Aus verläßlichen Quellen geschöpft und nach Urkunden bearbeitet“ (Innsbruck 1855) und „Der Feldzug des Jahres 1805 und seine Folgen für Oesterreich überhaupt und für Tirol insbesondere“ (3 Bde., Innsbruck 1860), als selbständige Publicationen erschienen. In der Zeitschrift des Ferdinandeum für Tirol und Vorarlberg erschien von ihm 1863 (11. Heft): „Leben und Heldentod des Grafen Ludwig von Lodron, k. k. Feldhauptmann. Zugleich ein Bild aus den Kriegszeiten der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.“ Aus Anlaß des Unglücksfalles, der den begeisterten Freund der Alpen- und Pflanzenwelt, König Friedrich August II. von Sachsen, am 9. August 1854 im Oberinnthal bei Brennbühel auf einer botanischen Excursion ereilte, verfaßte M. das Büchlein: „Letzte Reise Sr. Majestät des Königs von Sachsen, Friedrich August, von Zirl nach der Alpe Lisenz und von da über Kühethei nach Silz am 7. und 8. August 1854, ferner Reise am 9. August und der erfolgte Unglücksfall bei Brennbühel. Nach zuverlässigen Quellen und Schilderungen eines Augenzeugen zusammengestellt“ (Innsbruck 1854).
Moriggl: Alois M., geb. zu Nauders in Tirol am 24. Februar 1810, † zu Zirl im Innthal am 1. März 1866. – Der Vintschgauer Bauerssohn wurde 1834 Priester, Lehrer am Taubstummeninstitute zu Hall und dann bis zu seinem Tode Seelsorger in dem Dorfe Zirl im oberen Innthal am Fuße- Volks- u. Schützenzeitung, Innsbruck 1864, Nr. 60. Wurzbach, Oesterr. biogr. Lex„ 19. Bd., S. 87–89.