Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Mentzer, Johann“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 376, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mentzer,_Johann&oldid=- (Version vom 7. Oktober 2024, 22:49 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 21 (1885), S. 376 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Mentzer in der Wikipedia
Johann Mentzer in Wikidata
GND-Nummer 122920902
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|21|376|376|Mentzer, Johann|l. u.|ADB:Mentzer, Johann}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=122920902}}    

Mentzer: Johann M., geb. am 27. Juli 1658 zu Jahmen in der Oberlausitz, besuchte das Gymnasium in Bautzen und studirte sodann in Wittenberg Theologie. Im J. 1691 ward er Pastor zu Merzdorf, 1693 zu Hauswalde und sodann 1696 zu Kemnitz bei Bernstadt, in welcher Stelle er bis zu seinem am 24. Februar 1734 erfolgten Tode blieb. M. ist der Dichter des Liedes: „O daß ich tausend Zungen hätte“, welches zuerst im Freylinghausen’schen Gesangbuche von 1704 erschien und seitdem allgemein verbreitet ist. Er hat viele geistliche Lieder gedichtet, von denen etwa 40 gedruckt sind. Es fehlt ihm nicht an poetischer Begabung; erinnert er in seinen Kraftausdrücken und seinem Wortschwall auch mitunter an die sogenannte zweite schlesische Schule, so ist ihm doch sein Gefühl volle Wahrheit und sein Glaubenseifer wirkt begeisternd. Das genannte Loblied soll er gedichtet haben, als er bei einem Brande Hab und Gut verloren hatte. Nächst diesem sind die bekanntesten seiner Lieder: „Du gehest in den Garten beten“, „Triumph, Triumph, Victoria, der große Siegesheld steht da“, „Wer das Kleinod will erlangen“ u. A.; hingegen wird ihm das verbreitete Lied „Der am Kreuz ist meine Liebe“ wol mit Unrecht zugeschrieben (vgl. Fischer am unten zuerst angeführten Orte). In den beiden Freylinghausen’schen Gesangbüchern befinden sich schon 32 von Mentzer’s Liedern; im Reibersdorfer (vgl. bei Mehner oben S. 186), für dessen Herausgeber er manchmal irrthümlich gehalten ist, 28 (nach Koch’s Angabe).

Rotermund zum Jöcher IV, Sp. 1463. Zöllner, Das deutsche Kirchenlied in der Oberlausitz, S. 79 f. Koch, Geschichte des Kirchenlieds u. s. f., 3. Aufl., V, S. 220–224. Bode, Quellennachweis, S. 114. Fischer, Kirchenliederlexikon, 1. Hälfte, S. 100b, 2. Hälfte, S. 456b f. (Die Angaben bei Wetzel und Richter über ihn sind nicht genau.)