ADB:Mehner, David (evangelischer Theologe)

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Artikel „Mehner, David“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 186–187, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mehner,_David_(evangelischer_Theologe)&oldid=- (Version vom 5. Oktober 2024, 09:42 Uhr UTC)
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Mehner: David M. heißen drei Theologen im vorigen Jahrhundert, welche sich sämmtlich durch Schriften bekannt gemacht haben. Die beiden ersten sind Dichter geistlicher Lieder.

1. Geboren zu Nossen im Meißnischen am 9. October 1685, studirte zu Leipzig, ward Rector in Döbeln, dann 1722 Diaconus zu Seidenberg in der Oberlausitz, wo er am 28. Juni 1726 starb. Er ist der Herausgeber des sogenannten „Reibersdorfer Gesangbuches“, welches unter dem Titel: „Evangelischer Psalter von zehn Saiten“ im J. 1726 zu Zittau und Leipzig erschien (3. Aufl. 1750); als M. über der Arbeit krank geworden war, hat der Candidat Caspar Gotthold Jentsch (geb. 1681, † 1729) sie vollendet. Das Gesangbuch zeigt die Hinneigung seiner Herausgeber zum Pietismus; wegen seines ausgeprägt [187] provinziellen Charakters ist es für die Geschichte des Kirchenliedes in der Oberlausitz von besonderm Werth. Es enthält auch 10 Lieder von M., von welchen einige weitere Verbreitung gefunden haben.

Rotermund zum Jöcher IV, Sp. 1194; Zöllner, das deutsche Kirchenlied in der Oberlausitz, S. 72 f. Koch, Geschichte des Kirchenliedes u. s. f., 3. Aufl., V, S. 224 f. (Wetzel, Hymnopoeographia IV, S. 322).

2. Geboren am 30. August 1694 zu Waldheim, besuchte die Kreuzschule zu Dresden und studirte zu Wittenberg. Als Candidat unterrichtete er zwei nordamerikanische Prinzen (aus Carolina und Georgia), die sich damals in Dresden aufhielten, im Deutschen und in der Religion; die Prinzen wurden dann getauft. Er wurde hernach Pastor in der Friedrichsstadt zu Dresden und starb hier im J. 1756. In der „Sammlung einiger den Haus- und Ehestand betreffenden Gesänge“, die er zu Dresden 1750 erscheinen ließ, befinden sich auch Lieder von ihm.

Meusel IX, S. 17 f. Rotermund zum Jöcher IV, Sp. 1194 f. Richter, biogr. Lexikon, S. 228.

3. Geboren 1731 zu Dresden, Sohn des vorigen, studirte zu Leipzig. Er ist nur als Verfasser einiger lateinischen theologischen Dissertationen bekannt.

Rotermund zum Jöcher IV, Sp. 1195.