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Artikel „Mareschall, Samuel“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 313, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mareschal,_Samuel&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 21:18 Uhr UTC)
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Mareschall: Samuel M. (nicht Marschall, wie die Lexica schreiben), ein Musikus und Organist der Stadt und Universität zu Basel, wie er selbst 1594 schreibt, war aus Tournay in Flandern gebürtig. Im J. 1627 starb seine Ehefrau und auf dem Denkstein, den er ihr setzen ließ, kann man obige Angabe lesen (Walther, Musik. Lexikon). Da seine Frau das Alter von 70 Jahren erreicht hat, so muß er selbst in hohem Alter gestorben sein. Der Denkstein, den er sich aber selbst gesetzt hat, besteht in der vierstimmigen Bearbeitung des ganzen Psalters in der deutschen Uebersetzung von Lobwasser, mit Hinzufügung noch anderer geistlicher Gesänge nach Luther. Da er die Melodie in die Oberstimme legte und die Zeit gekommen war, wo dies als Bedürfniß anerkannt, dennoch aber von den Componisten noch wenig beachtet wurde, so fand seine Bearbeitung allgemeine Anerkennung und wurde noch 1743 wieder neu aufgelegt. (Stadtbibliothek Leipzig). Die erste Ausgabe von 1594 ist bis jetzt noch unbekannt, doch eine: Basel 1606 in 12° besitzt die Bibliothek des akademischen Instituts für Kirchenmusik in Breslau und die Stadtbibliothek in Hamburg. Gerber und Fétis machen aus dieser Bearbeitung zwei verschiedene Werke, welches jedenfalls ein Irrthum ist und aus einer Theilung des Titels entstanden zu sein scheint. Winterfeld äußert sich über seinen Tonsatz in ungünstiger Weise und findet die Harmonieen oft hart und gesucht. Ich kann mich diesem Urtheile nicht anschließen, finde seinen Satz vielmehr kernig und ausdrucksvoll. Accord an Accord schreitet an der Hand der Melodie dahin und es will etwas heißen, 161 Gesänge in derselben Art zu behandeln, ohne monoton oder manierirt zu werden. Außer diesem Psalmenwerk wird ihm noch nach Balduanus ein musiktheoretisches Buch zugeschrieben (Basel 1592), doch hat es sich bis jetzt noch nirgends gefunden.