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Artikel „Mader, Johannes“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 20 (1884), S. 32, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mader,_Johannes&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 04:07 Uhr UTC)
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Mader: Johannes M., Humanist, über dessen Lebensumstände so gut wie nichts sich ermitteln läßt (weder Geburts- noch Todesjahr sind bekannt), ist doch nicht nur in der Augsburger Gelehrtengeschichte eine bedeutsame Persönlichkeit, sondern auch durch seinen Antheil an der ersten Ausgabe des „Chronicon Urspergense“ eines bleibenden Gedächtnisses werth. Wir wissen nur von ihm, daß er im Anfang des 16. Jahrhunderts zu Augsburg die Knaben „in der Grammatik und andern freyen Künsten“ unterrichtete und deshalb vom Rathe der Stadt von der „Steuer von seiner fahrenden Haab“ befreit wurde, ohne daß ihm, wie es scheint, von Seiten der Bürgerschaft die Achtung, welche seine hervorragende Gelehrsamkeit verdient hätte, entgegengebracht worden wäre. Sein Wissen faßte er in dem Werke „quadratum sapientiae“ zusammen, das 1515 in Augsburg in 4° erschien. Schon 1506 war von ihm eine Ausgabe der Psychomachia des Prudentius erschienen, die er mit einer einleitenden Betrachtung über das Wesen dieses Werkes begleitete. Der Text des von Peutinger aufgefundenen und auf seine Veranlassung hin zum Druck gebrachten Chronicon Urspergense scheint von M. durchaus selbständig revidirt und bearbeitet zu sein, so daß nicht Peutinger, sondern M. als erster Herausgeber gelten muß. Auch mit Ptolemäus beschäftigte sich M. Wenig geschmackvoll übersetzte er als echter Humanist seinen deutschen Namen Mader ins Lateinische und nannte sich Foeniseca (von foenum, fenum und secare).

Vgl. Fr. Ant. Veith, Bibliotheca Augustana, Aug. Vindel. 1788. Alph. IV, p. 147–151, wo die betreffende Litteratur fast vollständig angeführt ist, und H. Heumann, Documenta literaria. Altdorf 1758, S. 51.