ADB:Mülen, Laurenz van der
Erzbischofs Hermann von Wied dienstbar wurde. Man kennt 7 bis 8 kleine Schriften reformatorischen Inhalts, die er hier in den Jahren 1543 bis 1545 druckte, darunter solche von Bucer und Melanchthon. Bei einer ist in der Vorrede das bei Bonn gelegene Dorf Buschhoven als Ausgangsstelle angegeben. Aus den Kölner Rathsverhandlungen vernimmt man, daß seine Frau (sie hieß Cäcilia und war eine Tochter des Kölner Buchdruckers Arnt van Aich) auf dem Domhofe bei der Hacht den Buchhandel betrieb und die zu Bonn gedruckten „luyterssche sampt anderre vncristliche Boiche“ verkaufte. Der Magistrat ließ sie im Juni 1543 auffordern sich nach Bonn zu ihrem Manne zu begeben. Das Scheitern der Reformationsversuche in Stadt und Erzstift Köln, der Sturz des Erzbischofs Hermann, der am 25. Februar 1547 von seinem hohen Amte abtrat, hat M. fast bis zur Vernichtung getroffen. Von schwerer Strafe bedroht, schlich er heimlich umher, und als im December 1550 das Gerücht auftauchte, daß er sich in Köln wieder eingefunden habe, beeilte sich der Magistrat den Befehl zu erlassen, daß ihm nachgespürt und er im betreffenden Falle zur Thurmhaft gebracht werde. Ueber den ferneren Verbleib des unglücklichen Mannes fehlt es an jeder Nachricht.
Mülen: Laurenz van der M., ein Buchdrucker, der vor 1542 zu Köln, später zu Bonn thätig war. Zu seinen Kölner Drucken gehört das seltene Werkchen: „Die Passie vnsers Heren Jesu Christi“, welches außer seiner Adresse auch die Geschäftsmarke mit den Initialen L M trägt; es ist undatirt. Er begab sich nach Bonn, wo seine Presse der Sache des von der katholischen Kirche abgefallenen- Merlo, Zur Gesch. d. köln. Buchdrucker des 15. u. 16. Jahrh., Heft 19 d. Annal. d. hist. Vereins f. d. Niederrh.