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Artikel „Möller, Karl Heinrich“ von Lionel von Donop in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 149, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:M%C3%B6ller,_Karl_Heinrich&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 20:50 Uhr UTC)
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Möller: Karl Heinrich M., Bildhauer, ist am 22. December 1802 in Berlin geboren. In der Werkstatt seines als Steinmetz thätigen Vaters handwerklich geschult, genoß er seine künstlerische Ausbildung auf der Berliner Akademie. Rauch nahm ihn als Schüler in sein Atelier auf, wo er nach erlangter Reife zur Selbständigkeit von 1827–1840 ausreichende Beschäftigung fand. Der nachhaltige Einfluß des Lehrers tritt in sämmtlichen durch correcte Ausführung verdienstlichen Arbeiten Möller’s hervor, namentlich in den Marmorgruppen „Bacchus mit dem Panther“, „Arion auf dem Delphin“ und „Amor einen Löwen bändigend“, welche im königlichen Stadtschloß zu Potsdam sich befinden. Nachdem M. zu Anfang des Jahres 1840 Rauch’s Werkstatt verlassen hatte, meißelte er eine „Gruppe tanzender Kinder“, „Das Mädchen mit dem Hunde“ und die lebensgroße Porträtstatue des jungen Prinzen Albrecht von Preußen im Schlosse zu Kamenz. Sein Hauptwerk ist die von 1846–1850 für die Berliner Schloßbrücke ausgeführte Gruppe der „Pallas, dem Krieger die Waffen darreichend“, der sich die Statue des jugendlichen David im neuen Orangeriegebäude zu Potsdam und die in der Nationalgalerie aufgestellte lebensgroße Gruppe „Knabe mit einem Neufundländer Hunde“ anschließen. Außer einigen trefflichen Porträtbüsten und kleinen friesartigen Compositionen lieferte er mehrere decorative Statuen, unter anderen die „Wahrheit“ auf dem Berliner Schlosse und die allegorischen Figuren der „Naturkunde“ und „Mathematik“ auf dem Universitätsgebäude zu Königsberg. M. war königlicher Professor und Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin, wo er am 21. April 1882 starb.

Vgl. Katalog der kgl. Nat.-Galerie von Dr. M. Jordan. 1883. – 56. Ausstellung der kgl. Akademie der Künste in Berlin. 1883. S. XVI.