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Artikel „Lorentz, Friedrich“ von Wilhelm Wattenbach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 178–179, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lorentz,_Friedrich&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 09:16 Uhr UTC)
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Lorentz: Friedrich L., geb. zu Kreuznach am 9. Nov. 1803, erhielt seine gelehrte Ausbildung auf dem Gymnasium daselbst unter der Leitung des Dr. Eilers, mit welchem er auch später befreundet blieb. Seit 1823 in Heidelberg, schloß er sich vorzüglich Schlosser an, durch dessen Empfehlung er Hauslehrer in einer englischen Familie wurde, was ihn zu eingehender Beschäftigung mit englischer Sprache und Litteratur führte. In Berlin promovirte er 1826 mit der Dissertation „De statu in quam Sicilia a Normannis redacta sit“. Von einer Uebersetzung des Cassius Dio erschien nur der erste Band, welcher auch eine Abhandlung von Schlosser enthält, außerdem übersetzte er die Geschichte des Königs [179] Aelfred, von Turner. 1828 habilitirte er sich in Halle mit der Schrift „De Carolo Magno litterarum fautore“; 1829 erschien sein geschätztes Buch über Alcuin, welches der Vorläufer eines umfassenden Werkes über die karolingische Zeit sein sollte; aber es ist nur noch 1832 in Raumer’s Historischem Taschenbuch ein Aufsatz über Karls Privat- und Hofleben von ihm erschienen: er wurde diesen Studien entfremdet, indem er, nachdem er 1830 außerordentlicher Professor in Halle geworden war, 1832 einer Berufung nach Petersburg folgte. Hier war er als Professor am pädagogischen Hauptinstitut, 1836–1838 auch als Redacteur der von der Akademie herausgegebenen Deutschen Petersburger Zeitung, seit 1840 auch als Director der deutschen Hauptschulen von St. Petri, praktisch vielfach und in rühmlicher Weise thätig und[WS 1] verfaßte außerdem ein Handbuch der Allgemeinen Weltgeschichte, welches (mangelhaft übersetzt) in russischer Sprache erschien und als Grundlage des Schulunterrichts dienen sollte, aber von russischer Seite lebhaft angefeindet wurde. Nach 25 Jahren verließ er 1857 seine Professur mit Pension und hielt in Bonn Vorlesungen als Professor honorarius, wurde aber schon 1858 von einer Lungenentzündung ergriffen und starb am 10. Mai 1861. Nach einem vollständig ausgearbeiteten Collegienheft von ihm gab 1867 Theodor Bernhardi die „Neueste Geschichte von 1815–1856“ heraus, eine fleißig gearbeitete Zusammenstellung ohne selbständigen Werth; ein kurzer Lebensabriß des Verfassers ist vorangeschickt und hier benutzt.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: und und