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Artikel „Lindner, Joh. Gottlieb“ von Bernhard Anemüller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 705–706, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lindner,_Johann_Gottlieb&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 18:57 Uhr UTC)
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Lindner: Joh. Gottlieb L., geb. den 17. März 1726 zu Bärenstein in Sachsen an der böhmischen Grenze, † den 18. December 1811 als Director des Lyceums in Arnstadt. Er hat sich mit Mühe aus seinem niederen Stande (sein Vater war Bergmann) emporgearbeitet und seinen Lebensunterhalt auf der Kreuzschule in Dresden sich kümmerlich, meist durch seine musikalischen Leistungen, erworben. 1748 bezog er die Universität Leipzig, wurde 1751 auf Ernesti’s [706] Empfehlung Conrector in Langensalza, 1765 Adjunct des Rectors in Arnstadt und bald darauf selbst Rector des dortigen Lyceums. Seine Selbstbiographie wurde mit Anmerkungen, Nachträgen und Beilagen von J. Chr. Hellbach herausgegeben, in welcher auch seine zahlreichen Schriften philologischen, geschichtlichen, topographischen und numismatischen Inhalts angegeben sind. Hellbach theilt diese der Uebersicht halber in „eigentliche Bücher und kleine Piecen und in Gelegenheitsschriften über Gegenstände der schwarzburgischen Geschichte und andere gelehrte Materien“. Unter den schwarzburgische Geschichte berührenden Schriften sind vor allen 11 Programme, von schwarzburgischen Münzen handelnd, ferner „Analectorum Paulino-Cellensium Part. I–XXI“, 1789–1804, nebst 11 Progr. „Nachlese zur schwarzburgischen Geschichte“, 1783–1792, als die werthvollsten, jetzt selten gewordenen zu nennen. Die Analekten begreifen 90 Paulinzellische, nach der Reihe der Aebte geordnete Documente mit eingestreuten Sach- und Spracherläuterungen.

Ueber Einzelnes vgl. obengenannte Selbstbiographie, sodann Rotermund IV.; Meusel, G. T.; Saxii onomast. liter. VIII. 215; Hesse, Verz. schwarzb. Gelehrt. aus dem Auslande. Schulprogr. Rudolstadt 1836, 4°.