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Artikel „Liman, Karl“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 716, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Liman,_Karl&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 08:14 Uhr UTC)
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Liman: Karl L., Professor der gerichtlichen Medicin und Staatsarzneikunde zu Berlin, daselbst am 16. Februar 1818 geboren, studirte in Bonn, Heidelberg, Halle, Berlin, wurde 1842 Doctor, wirkte in Berlin seit 1846 als Arzt, seit 1861 als Privatdocent der gerichtlichen Medicin, seit 1865 als Professor e. o. und war zuletzt Geh. Medicinalrath, gerichtlicher und Stadtphysikus und Director der praktischen Unterrichtsanstalt für die Staatsarzneikunde, als welcher er, nachdem er einige Jahre vorher sein Physikat niedergelegt hatte, am 22. November 1891 starb. Liman’s Verdienst ist es, die Staatsarzneikunde bezw. die gerichtliche Medicin in Anlehnung an die Casper’sche litterarische Hinterlassenschaft und durch eine umfassende Lehrthätigkeit in der neuzeitlichen naturwissenschaftlichen Medicin ausgebaut und sie zu einem vollberechtigten Sonderzweig umgestaltet zu haben. Von allen seinen Arbeiten ist am bekanntesten und populärsten die in 7. Auflage erschienene und schließlich sehr erheblich erweiterte Neuausgabe von seines Oheims J. L. Casper „Handbuch der gerichtlichen Medicin“ (1864; 7. Aufl. Berlin 1881/82), das für zahlreiche Aerztegenerationen ein wahrer Kanon dieser Disciplin gewesen ist und noch heute eines der werthvollsten Bücher seiner Art bildet. Es zeichnet sich namentlich durch die Beigabe einer ebenso reichhaltigen wie bunten und interessanten Kasuistik aus und enthält ausgiebige Erfahrungen und zahlreiche Gutachten vom Herausgeber selbst. Auch hat sich L. um den forensischen Unterricht speciell in Berlin dadurch ein Verdienst erworben, daß hauptsächlich auf sein Betreiben ein prächtiger Neubau einer Anstalt für Staatsarzneikunde zu Stande gekommen ist. – Von anderen litterarischen Arbeiten Liman’s sind zu erwähnen die Uebersetzung von P. Ricord’s „Briefen über Syphilis“ (Berlin 1851) und die Monographie: „Zweifelhafte Geisteszustände vor Gericht“ (ebd. 1869).

Vgl. Pagel’s Biogr. Lex. S. 1013.