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Artikel „Lilien, Georg von“ von Ernst Friedländer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 645–646, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lilien,_Georg_von&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 18:36 Uhr UTC)
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Lilien: Georg v. L., Sohn des bekannten Propsten an St. Nicolai zu Berlin, Georg L. (s. o.), ist am 17. October 1652 zu Berlin geboren, und ward nach dem frühen Tode des Vaters von der Mutter zum Studiren angehalten trotz seines Wunsches und der Fürsprache des befreundeten Frhrn. v. Pöllnitz in militärische Dienste zu treten. Er besuchte die Universitäten Frankfurt und Jena, trat dann aber doch in das Regiment Garde, welches damals der General Frhr. v. Pöllnitz befehligte, ein. 1688 ernannte ihn der Feldmarschall v. Schöning zum Capitän und L. erhielt bei der damals stattfindenden Vermehrung des Regiments eine Compagnie im Werbebezirk Halle. Binnen sechs Wochen brachte er eine stattliche Compagnie von 125 Köpfen zusammen und sah darauf, nur schöne Leute einzustellen, was ihm die Gunst des nachmaligen Königs erwarb. Dieser äußerte sich 1709 an der Tafel des Generals Grafen v. Lottum dahin: „er habe die Compagnie Lilien’s von der Wiege an gekannt und allemal gehöret, daß sie die beste von der ganzen Armee sei“. 1691 war L. Regimentsquartiermeister bei der Garde und 24. Capitän, aber bereits am 1. Juni 1693 wurde er Major. Im Jahr darauf, am 14. September, heirathete er Luise Sophie Gericke, Tochter eines Advokaten am Kammergericht, und ward am 2. September 1702 Oberstlieutenant. Durch Diplom vom 24. Mai 1704 erhob [646] ihn der König in den Adelstand. L. wurde 1705 Oberst, am 21. Januar 1710 Generalmajor und im J. 1720 am 13. September Generallieutenant und Gouverneur von Geldern. Es war das ein sehr hoher Posten, der auch die ganze Civiladministration des Landes umfaßte. L. war auch Chef eines in Geldern stehenden Garnisonbataillons. Zu Anfang des J. 1725 fiel er in Ungnade, weil er einen gewaltsam geworbenen Knecht eigenmächtig freigab und verließ den Dienst mit einer geringen Pension, mit welcher er sich in die Nähe von Wittstock zurückzog. Am 22. Juni 1726 ist er gestorben.

Nach den Akten des Geheimen Staatsarchivs, welche auch (König) Biograph. Lexikon, II. S. 413 benutzte.