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Artikel „Lenz, Samuel“ von Theodor Stenzel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 279–280, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lenz,_Samuel&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 06:07 Uhr UTC)
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Band 18 (1883), S. 279–280 (Quelle).
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Lenz: Samuel L., Jurist und Historiker, geb. zu Stendal am 8. März 1686, † zu Halle 1776. Nachdem er von 1702 an das Gymnasium zu Braunschweig [280] besucht, 1705 die Universität in Helmstädt, 1707 die in Jena bezogen hatte, begab er sich 1708 als Lehrer der Mathematik nach Liegnitz in Schlesien. Von hier ging er nach Breslau, wo er die Bibliotheken benutzte, Hofmeister des nachher regierenden Grafen zu Stolberg und 1712 Cabinets-, Regierungs- und Kammersecretär wurde. Im J. 1713 hielt er sich zu Berlin auf, ging von da als Hofmeister zweier jungen Adelichen nach Halle, wurde 1719 bei seinem Oheim Lenz Gerichtshalter auf dem Petersberge im Saalkreise. Seit 1722 lehrte er an dem akademischen Gymnasium in Zerbst (Anhalt) Geographie und seit 1723 prakticirte er als Advokat. Im J. 1730 ernannte ihn die verw. Fürstin Gisela Agnes von Anhalt-Cöthen zu ihrem Hof-, Regierungs- und Witthumsrath, wobei er seine Geschäfte in Zerbst fortsetzen konnte. Als er 1739 das Rittergut Riede, das Allodium und Petersberger Freigut in Löbersdorf geerbt hatte, ging er nach Halle, wo er von 1740 an privatisirte und 1776 starb. Seine weitgehende schriftstellerische Thätigkeit begann er im J. 1738 mit seiner historisch-genealogischen Untersuchung über die Erzväter, jüdischen Richter und Könige etc. Verdienstlicher sind seine Arbeiten über Stendal, Stift Halberstadt, Brandenburg, Havelberg, Magdeburg. Für Anhalt ist besonders wichtig sein „Becmannus enucleatus, suppletus et continuatus“, 1757, Fol., 59 (4). Gleich nach Erscheinen der Folioausgabe wurde das Buch in Beschlag genommen und von S. 546–688 cassirt. Auch in der zweiten Auflage wurden nachmals noch 17 Stellen, an denen Anstoß genommen wurde, getilgt, bezüglich verändert.

Seine Selbst-Biographie reicht nur bis zum Jahre 1745. Ueber seine vielen Schriften s. Meusel, Lexikon der Verstorbenen, Bd. VIII, S. 144 ff. u. Schmidt, Anhaltisches Schriftstellerlexikon, Bernburg 1830, S. 204–210.