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Artikel „Lenz, Harald Othmar“ von Wilhelm Heß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 278–279, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lenz,_Harald_Othmar&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 16:25 Uhr UTC)
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Band 18 (1883), S. 278–279 (Quelle).
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Lenz: Harald Othmar L., wurde am 27. Febr. 1798 zu Schnepfenthal geboren. Sein Vater, Christ. Ludw. L. (s. o.), war Lehrer an der dortigen Erziehungsanstalt und wurde später Gymnasialdirector in Nordhausen, dann in Weimar. L. erhielt seinen ersten Unterricht in Schnepfenthal und wurde durch seinen Großvater Salzmann, welcher selbst in seiner Anstalt den Unterricht in der Naturgeschichte gab, zu dieser Wissenschaft hingeführt. Im J. 1812 bezog L. das Gymnasium zu Weimar und 1816 die Universität Göttingen, um Philologie zu studiren. Dort hörte er die Vorträge des berühmten Blumenbach, wodurch seine Vorliebe für Naturgeschichte noch erhöht wurde. 1818 wandte er sich nach Leipzig, um dort seine Studien fortzusetzen. Nachdem er dieselben beendigt und in Berlin das Staatsexamen bestanden hatte, wurde er als Lehrer an das Gymnasium zu Thorn berufen, woselbst er im Lateinischen, Griechischen und in der Naturgeschichte unterrichtete. Bald darauf promovirte er auf Grund einer Abhandlung über den Homerischen Hymnus auf Dionysos. Im J. 1823 kam L. an das Gymnasium zu Marienwerder und im folgenden Jahre nach [279] Schnepfenthal, wo er anfänglich im Lateinischen, Griechischen, Mythologie und Naturgeschichte, später fast ausschließlich in Naturgeschichte und Technologie unterrichtete. Jetzt begann er auch litterarisch thätig zu werden und veröffentlichte 1831 sein erstes Werk: „Die schädlichen und nützlichen Schwämme“, 1831, welches mit großem Beifall aufgenommen wurde und 1874 bereits in fünfter Auflage erschien. Im folgenden Jahre gab L. eine „Schlangenkunde“ heraus, welche die Resultate einer genauen langjährigen Beobachtung enthält und deren zweite Auflage den Titel: „Schlangen und Schlangenfeinde“, 1870, führt. Seine „Gemeinnützige Naturgeschichte“, 1834–39, welche bereits fünf Auflagen erlebt hat, war seiner Zeit die beste populäre Naturgeschichte und hat eine ungemein weite Verbreitung gefunden. Ihr folgte im J. 1850 eine „Technologie für Schulen“ und 1856–61 ein sehr verdienstliches Werk: „Zoologie, Botanik und Mineralogie der Griechen und Römer“. Im J. 1859 wurde L. zum Professor ernannt. Sowol durch seinen Unterricht, als auch namentlich durch seine mustergiltigen Schriften hat er sehr viel zur Verbreitung naturgeschichtlicher Kenntnisse gewirkt. L. starb zu Schnepfenthal am 13. Juni[1] 1870.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 279. Z. 16 v. o. l.: 13. Januar (st. Juni). [Bd. 21, S. 795]