ADB:Leitzmann, Johann Jakob (1. Artikel)

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Artikel „Leitzmann, Johann Jakob“ von Theodor Stenzel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 232–233, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Leitzmann,_Johann_Jakob_(1._Artikel)&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 15:22 Uhr UTC)
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Leitzmann: Johann Jakob L.[1], Numismatiker, geb. zu Erfurt am 24. September 1798, † zu Tunzenhausen am 23. October 1877, bezog, nachdem er 1812–1817 auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt vorgebildet worden war und 1817–1818 als Einjährig-Freiwilliger bei den Pionieren gedient hatte, die Universität Halle, wo er drei Jahre lang Theologie studirte. Nach vollendeten Studien wirkte er als Lehrer an der Predigerschule zu Erfurt von 1821 bis 1825 und nach seiner am 21. Mai zu Magdeburg vorzüglich bestandenen Prüfung pro ministerio erhielt er 1825 die erledigte Predigerstelle zu Riethchen und der Stiftung Griefstedt, welche er bis 1831 bekleidete. Am 6. Sonntage nach Trinitatis wurde er in die Pfarrstelle zu Tunzenhausen bei Sömmerda (wie [233] Riethchen im Kreise Weißensee gelegen) eingeführt. Hier feierte er 1875 sein 50jähriges Amtsjubiläum. Als numismatischer Schriftsteller ist er auch fast 50 Jahre thätig gewesen, denn schon 1828 erschien sein „Abriß einer Geschichte der gesammten Münzkunde“. Im J. 1834 begann er die Herausgabe der in Weißensee bis 1873 erschienenen „Numismatischen Zeitung“. Durch diese Zeitung hat er ganz wesentlich beigetragen zum Emporstreben der von ihm mit großer Vorliebe gepflegten Numismatik. Den meisten wissenschaftlichen Werth haben sicherlich Leitzmann’s Aufsätze über Brakteaten. Sein letztes bedeutenderes Werk ist sein „Wegweiser auf dem Gebiete der deutschen Münzkunde“. Obgleich das Buch mancherlei Schwächen hat, wie alle menschlichen Arbeiten, ist es doch immer, als ein grundlegendes Werk, eine höchst dankenswerthe und überaus verdienstvolle Arbeit. Die anderen Schriften Leitzmann’s sind in seiner 1867 erschienenen Bibliotheca numaria verzeichnet. Leitzmann’s kurze Biographie in den Blättern für Münzfreunde, S. 750, erwähnt, daß er zweimal verheirathet war. Von seinen drei Söhnen soll der mittlere Münzsammler sein; als numismatischer Schriftsteller ist mir derselbe jedoch bis jetzt noch nicht begegnet. L. war ein überaus liebenswürdiger, bescheidener, gefälliger Mann, stets bemüht, jungen, strebsamen Männern mit Rath und That beizustehen. Seine bedeutende Münzsammlung, besonders reich und werthvoll an Mittelaltermünzen, kam im October 1880 in Leipzig zur Versteigerung.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. Leitzmann, Joh. Jak. XVIII 232 Z. 10 v. u. – 233 Z. 20 v. o. Dieser zuverlässigen Biographie ist LI 639 Z. 13 v. o. – 17 v. u. aus Versehen eine unzuverlässige nachgetragen worden. [Bd. 56, S. 397]