ADB:Lederer, Joachim
Laube sagt: er habe etwas Heimathliches, und dessen Witz durch seinen österreichischen Inhalt das österreichische Publicum zu behaglichem Lachen stimme. Seine Stücke ersetzen durch geistreiche Wendungen und echt komische Situationen, was ihnen an vollendeter Composition und Charakteristik abgeht. „Häusliche Wirren“ und „Geistige Liebe“ sind von ihnen am meisten gespielt worden; weniger „Die weiblichen Studenten“, „Eine rettende That“, „Die zwei Kranken“ und „Die kranken Doctoren“ (Mitverf. W. M. Gerle).
Lederer: Joachim L., Lustspieldichter, geb. am 28. August 1808 in Prag, † am 31. Juli 1876 zu Dresden. L., der Sohn eines jüdischen Kaufmanns, erhielt seine mangelhafte Erziehung durch Hauslehrer, studirte dann ein Jahr Medicin und als er an dieser den Geschmack verlor, die Rechte. 1839 erwarb er sich denn auch die juridische Doctorwürde, sah aber als Jude seinen Wunsch, Professor an einer Universität zu werden, von vorn herein vereitelt, und da ihm auch die Rechtspraxis auf die Dauer nicht zusagte, warf er sich der Schriftstellerei in die Arme. Er schrieb viel Humoristisches und Satyrisches und machte sich namentlich auf österreichischen Bühnen durch mehrere Lustspiele bekannt, von deren Dialog