ADB:Lasso, Rudolph di
Orlandus de L., wurde im J. 1587, nachdem er mit Erlaubniß des Herzogs den Ehestand angetreten hatte, zum Hoforganisten ernannt mit einem Gehalt von 200 Gulden und unter der Bedingung, daß er den Musikern der herzoglichen Kapelle Unterricht im Gesange und in der Composition ertheilen müßte. Im J. 1609 wurde sein Gehalt auf 300 Gulden erhöht. Von einer schweren Krankheit wieder hergestellt, componirte er im J. 1616: „Virginalia eucharistica“, die er durch seinen Sohn dem Herzoge überreichen ließ. Im folgenden Jahre dedicirte er demselben verschiedene [10] Musikbände mit 6 Messen, 6 Magnificat und 6 Motetten und 1618 sein „Sacrum convivium“. Er starb im J. 1626. L. edirte manche Werke seines Vaters, als Mitherausgeber des Magnum opus musicum (s. o. S. 9), ferner im J. 1600 in München die „Prophetiae Sibyllarum“ seines Vaters; im Jahre 1610 „Missa posthumae“ (6) von demselben und 1619 ließ er unter dem Titel: „Jubilus Beatae Mariae Virginis“ sämmtliche Magnificat seines Vaters drucken. Das Werk: „Teutsche Psalmen: Geistliche Psalmen mit dreyen stimmen, welche nit allain lieblich zu singen, sondern auch auf allerhand art Instrumenten zu gebrauchen. Durch Orlandum de Lasso und seinen Sohn Rudolphum u. s. w., München 1588“ enthält 25 Stücke von Rudolf de L.
Lassus: Rudolf de L., Sohn des- Weitere Werke siehe bei Dehn, Biogr. Notiz über Roland de Lattre, Berlin 1837, S. 103 u. 125, und Jul. Jos. Maier, Die musikal. Handschriften der k. Hof- und Staatsbibliothek in München, S. 171. Neue Ausgaben einiger Compositionen Rudolfs und Ferdinands siehe in Eitner, Verzeichniß neuer Ausgaben alter Musikwerke.