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Artikel „Langerhans, Karl Daniel“ von Joseph Kürschner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 681, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Langerhans,_Karl_Daniel&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 23:16 Uhr UTC)
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Langerhans: Karl Daniel L., Schauspieler, geb. 1748 zu Zörbig in Sachsen, † am 30. September 1810 zu Karlsruhe. L. betrat 1772 zuerst bei der Wäser’schen Gesellschaft die Bühne und kam 1776 zu Döbelin’s Truppe in Berlin, wo er als „Philint“ (Medea) zum ersten Mal auftrat. Im April 1786 wandte er sich nach Hamburg und wirkte an dem dortigen Theater bis 1802. Seit 1798 führte er mit Eule, Löhrs, Herzfeld und Stegmann nach Schröder’s Weggang die Leitung dieser Bühne, von der er sich im März 1802 zurückzog. L. war ein tüchtiger Darsteller von Charakterrollen und namentlich in komischen Partien ausgezeichnet. Schütze (Hamburgische Theatergeschichte) rühmt ihn besonders in der Darstellung von Männern aus dem Wehr- und Lehrstande. Offiziere gab er mit ächt martialischem Geiste und Anstand, Priester mit Würde und Salbung. Aus seinem Repertoire erwähnen wir unter Anderem „Comthur“ (Hausvater), „Mehemet“ (Adelheid v. Veltheim), „Pachter Linde“ (Die Hagestolzen), „Pastor“ (Mädchen von Marienburg) u. A. – L. war zwei Mal vermählt, das erste Mal mit Christiane Marianne geb. Bosler, geb. am 19. Januar 1755 zu Breslau, † am 19. Januar 1784 zu Berlin. Auch sie debutirte – bereits vermählt – bei der Wäser’schen Gesellschaft und zwar am 13. Mai 1773 als „Käthchen“ im Rosenfest. 1776 begleitete sie ihren Mann nach Berlin, wo sie am 5. December 1783 zum letzten Mal auftrat. Herr v. Bonin hat im folgenden Jahre ihre Biographie herausgegeben. Bedeutender war Langerhans’ zweite Frau Johanna Sophie Wilhelmine geb. Bertram, geb. 1769 zu Braunschweig, † am 31. Mai 1810 zu Karlsruhe. Diese gehörte seit früher Jugend der Bühne an und spielte seit 1776 bei Döbelin Kinderrollen, sechs Jahre später Liebhaberinnen. Seit 1784 mit L. vermählt, folgte sie diesem fortan. Ihre beste Zeit war das Hamburger Engagement, in dem sie ihre Anlage zu zärtlichen, launigen und naiven Mädchenrollen zu voller Höhe brachte. Ihr Spiel war lebhaft und ungezwungen, ihre auch für den Gesang sehr geeignete Stimme höchst angenehm. Man rühmt u. A. ihre „Rosalie“ (Doctor und Apotheker), „Emilia Galotti“, „Franziska“ (Minna v. Barnhelm), „Bertha“ (Lilla), „Donna Elvira“ (Don Juan), „Gurli“ (Indianer in England), „Papagena“ (Zauberflöte).