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Artikel „Eule, Gottfried“ von Joseph Kürschner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 421, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Eule,_Gottfried&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 05:05 Uhr UTC)
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Eule: Gottfried E., Komiker, Sänger und Theaterdirector, geb. 1754 zu Dresden, debütirte 1774, trat 1778 am mecklenburg-strelitz’schen Hoftheater, in „Hülfs- und Nebenrollen“ auf, ließ sich im folgenden Jahr bei der Kessel’schen Gesellschaft, die erst Schleswig-Holstein, 1780 Hannover, Hildesheim, Clausthal und die Gegenden am Harz bereiste, anwerben und lernte bei ihr Mlle. Baumann (eine tüchtige erste Liebhaberin) kennen, mit der er sich 1780 vermählte. Am 13. Novbr. 1781 debütirte er in Hamburg und gehörte dem dortigen Theater unter verschiedenen Directoren bis 1811 an, in welchem Jahre er sich und seine Gattin, die später in ernsten Mütterrollen aufgetreten war, pensioniren ließ. Wann er gestorben, konnte leider nicht ermittelt werden, jedenfalls erfolgte sein Tod vor 1823, wie sich aus Schmidt’s Denkwürdigkeiten ergibt. E. war ein guter Buffo und ganz vortrefflicher Komiker, den das Hamburger Publicum zu seinen Lieblingen zählte. Als Schlosser in der Liebe unter Handwerkern, als Figaro im Barbier von Sevilla, Himmelssturm im Deserteur, Tita in Schönheit und Tugend soll er das beste geleistet haben. In einem ungünstigen Lichte zeigt sich E. dagegen als Director des Hamburger Theaters, das er von 1798 bis 1802 im Verein mit Löhrs, Langerhans, Stegmann und Herzfeld, von 1802–1811 im Verein mit den letztern zwei, leitete. Sein Sohn Karl E., geb. 1776, widmete sich der Musik, ward Musikdirector am Hamburger Theater und starb als solcher 30. Aug. 1827. Neben Clavier- und Kammermusik (vgl. Fétis) schrieb er die zu ihrer Zeit beliebten Operetten: „Die verliebten Werber“, 1797; „Der Unsichtbare“; „Giaffar und Zaide“; „Das Amt- und Wirthshaus“.