ADB:Lamberg, Matthias Fürst von

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Artikel „Lamberg, Leopold Matthias Fürst von“ von Anton Victor Felgel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 541, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lamberg,_Matthias_F%C3%BCrst_von&oldid=- (Version vom 12. Oktober 2024, 00:17 Uhr UTC)
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Lamberg: Leopold Matthias Fürst v. L. wurde am 23. Februar 1667 geboren. Er war ein Enkel des Grafen Johann Maximilian v. L., und der älteste Sohn des Grafen Franz Josef v. L. – Im August 1689 legte er den Eid als Kämmerer des römischen Königs Josef I. ab. Im J. 1692 finden wir ihn als Hofkammerrath. Er erfreute sich von Kindheit auf der besonderen Gunst des Kaisers Leopold I. Dessen Sohn, König Josef I., aber schloß den „leichtblütigen, in Wort und Witz schlagfertigen Weltmann“ vollends in sein Herz und spendete ihm Gnadenbezeigungen, Ehren und Würden in reichster Fülle. Im J. 1699 übernahm L. die Direction des Jagdwesens König Josefs I. und wurde ihm das kaiserl. und königl. Obersthof- und Landjägermeisteramt als erbliche Hofwürde verliehen. Er erlangte im J. 1700 den Orden des goldenen Vließes. Kaiser Leopold I. erhob ihn am 1. November 1707 in den nach dem Rechte der Erstgeburt erblichen Reichsfürstenstand. Nachdem Fürst Dietrichstein am 15. Juli 1708 gestorben war, wurde L. auch Oberststallmeister des Königs Josef I. Nach der Aechtung der beiden Kurfürsten von Baiern und Köln verlieh Josef I. seinem Jugendfreunde und erklärten Lieblinge L. als Reichsfürsten die Landgrafschaft Leuchtenberg und erweckte dadurch in nicht geringem Maße die eifersüchtigen Besorgnisse der übrigen Insassen der Reichsfürstenbank. Doch war L. kein langer Genuß seiner so rasch erlangten Ehren und Würden beschieden. Er war erst 44 Jahre alt, als ein Herzleiden seinen Tod herbeiführte am 10. März 1711. Er wurde in der Lamberg’schen Familiengruft in der Augustiner-Hofkirche in Wien begraben. Seine Gemahlin Maria Claudia, eine Tochter des Grafen Johann Georg von Künigl, war schon am 5. Decbr. 1710 gestorben. Von fünf Kindern überlebten ihn nur zwei.

Wißgrill, Schauplatz des landessässigen niederösterreich. Adels, Bd. V. v. Wurzbach, Biograph. Lexikon, Thl. XIV. v. Krones, Handbuch der Geschichte Oesterreichs, Bd. IV. S. 74, 79 u. 80.