ADB:Kurtz von Senftenau, Ferdinand Sigmund Graf

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kurz von Senftenau, Sigismund Freiherr“ von Franz von Krones in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 429–430, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kurtz_von_Senftenau,_Ferdinand_Sigmund_Graf&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 06:15 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kurz, Sebastian
Nächster>>>
Kurzbauer, Eduard
Band 17 (1883), S. 429–430 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Ferdinand Sigismund Kurtz von Senftenau in der Wikipedia
Ferdinand Sigismund Kurtz von Senftenau in Wikidata
GND-Nummer 121561232
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|429|430|Kurz von Senftenau, Sigismund Freiherr|Franz von Krones|ADB:Kurtz von Senftenau, Ferdinand Sigmund Graf}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=121561232}}    

Kurz: Ferdinand Sigismund Freiherr K. v. Senftenau. Die K. (Khurz, Kurtz) sind ein schwäbisch-baierisch-tirolisches Adelsgeschlecht, angeblich rhätischen Ursprungs, das auf tirolischem Boden und zwar im Pusterthale sich seit dem 14. Jahrhundert schon bemerkbar macht, im Dienst- und Lehensverhältnisse zu den Grafen von Görz steht und die Prädikate von Toblach (Niederndorf, Thurn) und Senftenau führt, welches letztere zunächst dem bairischen Zweige zukommt. Ferdinand Sigismund, später auch Reichsgraf von Valley (die Stammherrschaft eines altbairischen Geschlechtes welfisch-wittelsbachischer Verwandtschaft), geb. zu München 1592, Page Erzherzog Albrechts, des Erbstatthalters und Lehensinhabers der spanischen Niederlande. Aus Brüssel kam K. an den Hof König Ferdinands II. als dessen Kammerherr (1625), wurde [430] Reichsgraf (26. Juni 1638), um diese Zeit Unterhändler des Friedens mit Schweden, der allerdings nicht zu Stande kam, und schloß als Reichsvicekanzler seine Tage. In seinem letzten Willen von 1650 findet sich die Stiftung des Piaristenklosters zu Horn in Niederösterreich, eines der frühesten Convente dieses damals noch jungen, erst aufstrebenden Ordens.

Joh. Jacob K., dritter Sohn des kaiserlichen Hofkammerrathes zu Innsbruck, Sebastian, geb. zu Prag 1583, Gesandter Kaiser Ferdinands II. am französischen, polnischen Hofe und bei der Pforte; 1624 trat er in den Jesuitenorden und starb als Prediger von Ruf am 31. October 1645. Von ihm rührt eine deutsche Uebersetzung des bekannten Panegyricons seines Zeit- und Ordensgenossen Lamormain, Ferdinandi II. R. Imper. virtutes (Vienne 1637) unter dem Titel „Ferdinandi II. christlich heroische Tugenden“ durch J. J. Curtius S. J. (Wien 1638), 4°, 140 S., her, die sich auch in Khevenhüller’s Annalen T. XII abgedruckt findet. – Philipp K., kurbairischer Oberhofmarschall und geheimer Rath, † 1662.

Zedler, Univ.-Lex. Wißgrill, Schaupl. des lands. nied.-österr. Adels, V. 344 ff. Hurter, Gesch. Ferd. II. u. s. Eltern.