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Artikel „Kumar, Josef August“ von Anton Schlossar in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 367–368, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kumar,_Josef_August&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 05:27 Uhr UTC)
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Kumar: Josef August K., historischer Schriftsteller, geb. am 7. Decbr. 1789 zu Graz, beschäftigte sich schon in seiner Jugend gerne mit historischen Studien, insbesondere auf dem Gebiete der engeren Heimath Steiermark. Nachdem er die sogen. philosophischen Studien in seiner Vaterstadt absolvirt hatte, wurde er Accessist bei der k. k. Provinzialstaatsbuchhaltung in Graz. Als in den J. 1808 und 1809 die Landwehrregimenter in Oesterreich durch Erzherzog Karl und Johann gegründet wurden, trat auch K. beim ersten Judenburger Landwehrbataillon ein, er wurde im J. 1810 Oberlieutenant und zu einem Infanterieregimente versetzt. Im J. 1813 war er an den Kämpfen in Deutschland betheiligt, am 26. August jenes Jahres wurde er vor Dresden verwundet und verlor auch ein Auge. In Folge dessen konnte K. nicht weiter dienen. Er wurde in den Ruhestand versetzt, bekam seiner besonders trefflichen Dienste wegen noch eine besondere Geldzulage zu seinem Ruhegehalte und beschäftigte sich seitdem noch eingehender mit seinen historischen Arbeiten. Er weilte die letzten Jahre seines Lebens in Wien, wo er schon am 4. October 1818 starb, gerade nachdem er kurz zuvor seine umfangreichste historische Arbeit herausgegeben. K. hatte zuvörderst in den Provinzialzeitschriften „Grätzer Zeitung“ (mit der litter. Beilage: „Sonnabendsanhang“), „Der Aufmerksame“, dann auch in Hormayr’s Historischem Archiv einzelne, zumeist historische Aufsätze veröffentlicht, er war ein gewissenhafter Forscher und Sammler. Seine erste selbständige Arbeit „Versuch einer vaterländischen Geschichte Ottocars VI., ersten Herzogs von Steiermark“ erschien im J. 1808. Darauf folgten die topographisch-historischen „Malerischen Streifzüge in den Umgebungen von Gratz“ (1816) und endlich erschien als letztes Werk „Geschichte der Familie[WS 1] und Burg Herberstein“, 3 Bde. (1817). – Die Arbeiten Kumar’s müssen nach dem Stande der Geschichtsforschung jener Zeit überhaupt beurtheilt werden. Am meisten Beachtung verdient die Monographie über die Herbersteiner. Es sind darin Urkunden und [368] zahlreiche Familienpapiere gewissenhaft benutzt und zum Theil im Wortlaute wiedergegeben. Auch weist K. eine geschmackvollere Darstellung auf, als sie zu jener Zeit üblich war.

J. B. v. Winklern, Biogr. u. litter. Nachrichten von den Schriftstellern und Künstlern in dem Herzogth. Steyermark (Grätz 1810), zu welchem Werke Kumar selbst Beiträge lieferte. – Wurzbach, Biogr. Lex., Bd. XIII.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vergleiche die Artikel der Familienmitglieder in der ADB, beginnend mit Adam Freiherr von Herberstein.