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Artikel „Krumbholtz, Christian“ von Georg Christian Bernhard Pünjer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 240, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Krumbholtz,_Christian&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 23:19 Uhr UTC)
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Krumbholtz: Christian K. ward 1665 zu Neustadt bei Dresden geboren, und studirte, zu Pforta vorgebildet, seit 1682 zu Leipzig. 1685 zum Baccalaureus der Philosophie, 1688 zum Baccalaureus der Theologie promovirt, wirkte K. ein halbes Jahr als Katechet an der Nicolaikirche zu Leipzig, ward 1688 als Diakonus nach Preßburg in Ungarn berufen, jedoch wegen Erregung von Unruhen und Aufreizung des Volkes gegen die Obrigkeit durch ein Edict Kaiser Leopolds vom 5. August 1694 im J. 1696 wieder entfernt. 1697 Prediger an der Sophienkirche zu Dresden, 1700 an der Petrikirche zu Hamburg, am 14. April 1701 zu Leipzig auf Grund einer Abhandlung: „De notis legitimae spuriaeque ad ecclesiae pastoratum vocationis“ zum Licentiaten, am 25. Mai 1701 zu Kiel mit der Abhandlung: „An in religione quis Moscovitica possit salvari?“ zum Doctor der Theologie promovirt, erregte er in Hamburg im Bunde mit Balth. Stilcke, einem turbulenten Handwerker, die ärgsten Unruhen. Sie verlangten die Rückberufung des nach Greifswald verzogenen Predigers an Jacobi, Joh. Friedr. Mayer; als der Senat ihnen nicht willfahrte, erregten sie das Volk gegen denselben. K. erzwang es, daß die gegen ihn erschienenen Schriften und die Bildnisse ihrer Verfasser durch den Scharfrichter verbrannt wurden u. dergl. Um einer völligen Revolution zu entgehen, nahm der Senat 1708 auf kaiserlichen Befehl Truppen des niedersächsischen Kreises in die Stadt auf. K. ward gefangen genommen, am 17. Oct. 1710 seines Amtes entsetzt und zu lebenslänglicher Haft verurtheilt. Er starb im December 1714 im Gefängniß zu Hameln.

Vgl. Moller, Cimbria litterata II 436 ff.