Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kriegk, Georg Ludwig“ von Wilhelm Stricker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 165–166, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kriegk,_Georg_Ludwig&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 14:17 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Kriehuber, Josef
Band 17 (1883), S. 165–166 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Ludwig Kriegk in der Wikipedia
Georg Ludwig Kriegk in Wikidata
GND-Nummer 116537744
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|165|166|Kriegk, Georg Ludwig|Wilhelm Stricker|ADB:Kriegk, Georg Ludwig}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116537744}}    

Kriegk: Georg Ludwig K., geb. am 25. Febr. 1805 zu Darmstadt, † am 28. Mai 1878 zu Frankfurt a. M. K. besuchte das Gymnasium zu Darmstadt, Ostern 1823 bezog er die Universität Heidelberg und studirte daselbst zwei Jahre Philologie und Geschichte, das letztere als Schüler Schlosser’s. Ostern 1825 mußte er nach Darmstädter Gesetz die Landesuniversität Gießen beziehen, da er aber daselbst nichts für seine Studien fand, so blieb er nur ein halbes Jahr und nahm im Herbst 1825 eine Hauslehrerstelle in Frankfurt an, welche er 9 Jahre bekleidete. Nachdem die Erziehung seiner Zöglinge vollendet war, promovirte K. in Marburg als Dr. phil. und gab in Frankfurt Privatunterricht, wirkte mit an den wissenschaftlichen Vereinen und hielt geographische, historische und ethnologische Vorlesungen. Der geographische Verein zu Frankfurt [166] ist 1836 unter Kriegk’s wesentlicher Mitwirkung gegründet. Am 28. März 1848 wurde er zum Professor der Geschichte am Frankfurter Gymnasium ernannt. Am 27. Jan. 1863 aber erhielt er unter Niederlegung seiner Professur die Stelle als Stadtarchivar. 1875 wurde er wegen Krankheit pensionirt. Kriegk’s Schriften sind: 1) „Deutsches Lesebuch“, Frankf. 1829, 2. Aufl. 1834, 2) „Belehrende Darstellungen für das höhere Jugendalter“, Frankf. 1831, 3) „Physisch-geographische Skizze der Umgegend von Frankfurt“, Frankf. 1839, 4) „Schriften zur allgemeinen Erdkunde; Ueber die Länder-Namen. – Witz, Scherz und Spott in der Geographie. – Zur Geschichte der Flüsse. – Beziehungen von Handel und Fabrikation zur Geographie. – Ueber ästhetische Geographie“, Leipz. 1840, 5) eine Bearbeitung von Schlosser’s Weltgeschichte, Frankf. 1844–56, 18 Bände und 1 Registerband (über die Grundsätze der Bearbeitung hat sich Schlosser in der Vorrede zum ersten und K. in der Vorrede zum 16. Bande ausgesprochen), 6) „Frankfurter Bürgerzwiste und Zustände im Mittelalter“, Frankf. 1862, 7) u. 8) „Deutsches Bürgerthum im Mittelalter“, Frankf. 1868. Neue Folge 1870. 9) „Die Brüder Senckenberg, nebst einem Anhang über Goethe’s Jugendzeit“, Frankf. 1869, 10) „Geschichte von Frankfurt in ausgewählten Darstellungen“, Frankf. 1871, 11) „Deutsche Kulturbilder aus dem achtzehnten Jahrhundert mit einem Anhang: Goethe als Rechtsanwalt“, Leipz. 1875. K. war ein Gelehrter von großer Arbeitskraft und außerordentlicher Genauigkeit. Obgleich er schon in reiferen Jahren stand, als ihm die Stelle eines Vorstehers des historischen Archivs übertragen wurde, hat er sich durch die üble Beschaffenheit des provisorischen Lokals – denn der 1878 eröffnete Neubau ist erst seinem Nachfolger zu Gute gekommen, – nicht abhalten lassen, nach Kräften die Archivschätze auszubeuten. Die unter Nr. 6, 7, 8 verzeichneten Schriften sind, bei dem Reichthum des Frankfurter Archivs, auf diese Weise zu den wichtigsten Quellen für die Kenntniß des Städtewesens im Mittelalter geworden. Dagegen würde man sich täuschen, wenn man in dem unter Nr. 10 verzeichneten Buche eine fortlaufende Geschichte von Frankfurt vermuthen wollte. Es ist dies nur eine Sammlung einzelner Aufsätze des Verfassers, welche große Lücken aufweist und mit 1816 schließt.