ADB:Krause, Jonathan
Koch, s. u., wäre er hier nur Hauslehrer bei einem Herrn v. Nostiz gewesen) und kam dann im J. 1732 oder 1733 (nach Koch 1728) als Diaconus nach Probsthayn im Fürstenthum Liegnitz und ward von hier aus im J. 1739 Pastor in Liegnitz; im J. 1741 ward er ebenda Superintendent und Assessor des Consistoriums. Er starb hier plötzlich am Schlage den 13. December 1762. – K. hat eine Reihe geistlicher Lieder gedichtet, von welchen einige eine weitere Verbreitung gefunden haben. Die erste Sammlung seiner Lieder erschien zu Hamburg im J. 1732 unter dem Titel: „Die zum Lobe Gottes eröffneten Lippen der Gläubigen in heiligen Liedern über die ordentlichen Sonn- und festtäglichen Evangelia“, mit einer Vorrede von Erdmann Neumeister, der ihnen ein großes Lob ertheilt. Eine zweite Sammlung, in der den Liedern über die Evangelien auch solche über die Episteln hinzugefügt sind, erschien zu Lauban 1739 unter dem Titel: „Gnade und Wahrheit Gottes in Christo Jesu“; hier findet sich zuerst sein Lied: „Hallelujah, schöner Morgen, schöner als man denken mag“, ein vortreffliches Sonntagmorgenlied, das auch in neueren Gesangbüchern wieder Aufnahme gefunden hat.
Krause: Jonathan K., Theologe und Dichter geistlicher Lieder, wurde 5. April 1701 zu Hirschberg in Schlesien geboren, besuchte vom J. 1716 an das Elisabethgymnasium in Breslau, bezog im J. 1718 die Universität Leipzig und ging dann 1723 nach Wittenberg, wo er Magister wurde. Nachdem er sodann an mehreren Stellen als Hauslehrer gewirkt hatte, ward er Prediger zu Polgsen im schlesischen Fürstenthum Wohlau (nach- Wetzel, Analecta hymnica II. S. 54 ff. – Rotermund zum Jöcher, Bd. III, Sp. 830. – Koch, Geschichte des Kirchenlieds etc., 3. Aufl., Bd. V, S. 494 f. – Bode, Quellennachweis über die Lieder des Hannoverschen … Gesangbuches, Hannover 1881, S. 100. – Die Daten aus Krause’s Leben weichen bei den genannten Schriftstellern mehrfach von einander ab und mögen deshalb auch im obigen nicht immer genau sein.