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Artikel „Koller, Marian“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 478–479, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Koller,_Marian&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 10:39 Uhr UTC)
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Koller: Marian K. (Klostername), Astronom und Meteorolog, geb. den 31. October 1792 zu Bistritz (nach einer anderen Angabe zu Feistritz) in Krain, † den 10. Februar 1866 zu Wien. Er trat früh in den Benedictinerorden und bekleidete von 1825–39 die Professur der Physik an der philosophischen Lehranstalt zu Kremsmünster, deren Director er später ward. Von 1830–47 stand er auch der altberühmten Sternwarte (dem „astronomischen Thurm“) seiner Abtei vor. Im letztgenannten Jahre ward er als Regierungsrath und Referent bei der obersten Hofstudiencommission nach Wien berufen, wo ihn bald nachher auch die k. k. Akademie zum wirklichen Mitgliede ernannte. 1849 ward K. zum Sectionsrath, 1851 zum Ministerialrath im Kultusministerium befördert, als welcher er sich um das höhere Schulwesen Oesterreichs bedeutende Verdienste erwarb. Die Ergebnisse zahlreicher astronomischer, meteorologischer und erdmagnetischer Beobachtungen legte er in den Verhandlungen des Franz-Karl-Museums zu Linz nieder, wie auch in Lamont-Grunert’s „Annalen für Meteorologie und Erdmagnetismus“, in Schumacher’s „Astronomischen Nachrichten“ und in GaußWeber’s „Resultaten aus den Beobachtungen des magnetischen Vereins“. Die bedeutendste theoretische Arbeit Koller’s ist sein Aufsatz „Ueber die Berechnung periodischer Naturerscheinungen“ (Wiener Denkschriften 1850). Außerdem aber bekundete er seine feine Beobachtungsgabe und seine Meisterschaft in der Beherrschung des Calculs hauptsächlich durch drei in den Jahresheften des naturforschenden Vereins zu Brünn abgedruckte Aufsätze über das Passageinstrument (1863), die Röhrenlibelle (1864) und den August’schen Heliostaten (1864). Es wird daselbst gezeigt, auf welche Weise jene Fehler der Instrumente, welche auch [479] der geschickteste Mechaniker nicht ganz zu vermeiden im Stande ist, rechnerisch aufgefunden und in ihrer Wirkung neutralisirt werden können.

Poggendorff, Biogr.–litter. Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften, 1. Bd., S. 1302. – Siegm. Fellöcker, Geschichte der Sternwarte Kremsmünster, Linz 1864.