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Artikel „Knoblauch, Karl von“ von Karl Damian Achaz von Knoblauch zu Hatzbach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 307–308, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Knoblauch,_Karl_von&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 08:03 Uhr UTC)
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Knoblauch: Karl v. K. auf Hatzbach, ein rüstiger Streiter für Aufklärung, geb. zu Dillenburg am 3. Novbr. 1756, † zu Bernburg am 6. Septbr. 1794, gehört der zu Hatzbach im früheren Kurhessen angesessenen ritterschaftlichen Familie des Namens an. Sein Vater war der nassau-oranische Oberjägermeister Georg v. K., seine Mutter Auguste v. Röder aus Harzgerode. Er studirte 1773 zu Herborn Mathematik und Philosophie, 1775 bis 1778 zu Gießen und Göttingen die Rechte, empfing an letzterem Orte die Anfänge seiner nachherigen Richtung. Er ward 1778 Kanzleiauditor zu Dillenburg, 1782 Kanzleiassessor, 1786 Justizrath, 1792 zugleich Bergrath. Daneben war er unaufhörlich litterarisch thätig, erst für die damaligen Journale, dann in eigenen Werken. Mit dem bekannten Mauvillon wechselte er Briefe und Packete; diese wurden 1791 durch die Cassel’sche Post erbrochen und der Landgraf verlangte die Dienstentlassung Mauvillon’s und Knoblauch’s; beide aber erhielten statt dessen besondere Vertrauensbezeugungen ihrer Fürsten. Nachdem K. durch zu vieles Arbeiten seine Gesundheit gänzlich geschwächt hatte, starb er auf einer [308] Erholungsreise schon im 38. Jahre. Die meisten seiner Schriften sind antithaumaturgisch und zeigen den strengen Mathematiker und Spinozisten; sein Werk gleicher Tendenz „Ueber Faunen und Satyrn“ läßt eine unausgegebildet gebliebene Neigung zu artistischen Studien durchblicken; in seinem Hauptwerk, den „Politisch-philosophischen Gesprächen“ (auch im Merkur, Jahrg. 1788–90) vereint er seine juristischen und philosophischen Resultate mit dem damaligen Physiokratismus, der aber hier durch das Aufkommen der Forstwissenschaft und einiges aus dem Merkantilismus herübergenommene stark eingeschränkt ist. Wie sich K. zur Kant’schen Philosophie stellte, ergiebt sich schon aus seiner Theilnahme an Eberhard’s philosophischem Magazin, das den Leibnitz-Wolfianismus durch Ueberarbeitung auf der Höhe der Zeit zu halten strebte und in das er als X. und NN. schrieb. Knoblauch’s Werke stehen nur zum Theil in Meusel’s Lexikon VII, 136, er lieferte zu Wekhrlin’s Ungeheuer (seit Bd. VII), den hyperboreischen Briefen und Paragrafen leichtkenntliche Beiträge und ist der Anonymus des teutschen Merkurs (Jahrg. 1787–88) über Wunder, gegen den Weland und Obereit schrieben. Endlich fehlt bei Meusel: „Antihyperphysik zu Erbauung der Vernünftigen“ 1789; (vier) „Dialogen über einige Gegenstände der politischen Oekonomie und Philosophie“, 1789; „Antithaumaturgie“ Loretto (Berlin) 1790; „Die Nachtwachen des Einsiedlers zu Athos“, 1790; „Das Uebernatürliche geprüft von einem Freiwilligen“, Germanien (Weißenfels) 1790; „Ueber Faunen, Satyrn, Panen und Silenen“, 2 Theile, 1790–91; „Euclides antithaumaturgicus“, Germanien (Weißenfels) 1791; „Grundsätze der Vernunft und Erfahrung in ihrer Anwendung auf das Wunderbare“, 1791; „Ueber Feerei“, 1791; „Ueber Sylphen, Gnomen, Salamander und Ondinen“, 2 Thle., 1793; „Kleine Schriften“, Herborn in der Hohenschulbuchhandlung 1798. Auszüge aus Knoblauch’s Schriften bei von Geismar, Bibliothek der deutschen Aufklärer V, 253–300. Briefe in Mauvillon’s Briefwechsel (Deutschland 1801), 190–230.