ADB:Knobelsdorff, Alexander von

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Knobelsdorff, Alexander von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 304–305, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Knobelsdorff,_Alexander_von&oldid=- (Version vom 3. November 2024, 20:25 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Knobel, August
Band 16 (1882), S. 304–305 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Alexander von Knobelsdorff in der Wikipedia
Alexander von Knobelsdorff in Wikidata
GND-Nummer 116257881
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|16|304|305|Knobelsdorff, Alexander von|Bernhard von Poten|ADB:Knobelsdorff, Alexander von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116257881}}    

Knobelsdorff: Alexander Friedrich von K., preußischer General-Feldmarschall, am 13. Mai 1723 zu Cunow im Kreise Crossen geboren und auf dem Joachimsthal’schen Gymnasium zu Berlin unterrichtet, ward 1737 Page der Gemahlin des Kronprinzen Friedrich und, als letzterer 1740 König geworden war, dessen Kammerpage, schon im folgenden Jahre aber, da man fand, daß er für Pagenstreiche, wie er sie machte, zu erwachsen sei, Gefreiter-Corporal im Dragonerregimente Alt-Möllendorf Nr. 6. Er erwies sich als tüchtig, machte den Feldzug von 1742, sowie die des 2. schlesischen Krieges und bei Hohenfriedberg seine erste Schlacht mit und brachte im siebenjährigen Kriege, nach der Schlacht bei Jägerndorf dem Feldmarschall Lehwaldt die erste sichere Nachricht von dem Abzuge der Russen. Auf einer Winterstreife verdiente er sich seines Feldherrn Dohna Anerkennung, welcher dem Könige über ihn berichtete, und bald darauf erwarb er des Grafen Hordt Achtung, so daß dieser ihn sich für sein Freiregiment erbat. Eben zum Stabscapitän ernannt, ward er bei diesem am 28. Juni 1758 Major. Er war nun Infanterist und focht als solcher bis zu Ende des Krieges tapfer mit, zumeist in der Neumark und in Pommern, aber auch in Sachsen (Ende 1758) und zuletzt, nachdem mit Schweden Frieden geschlossen war, in Schlesien, vielfach gemischte Commandos führend und an des gefangenen Hordt Stelle längere Zeit das Regiment befehligend. Den viel begehrten Orden hatten Knobelsdorff’s Vorgesetzte vom Könige nicht für ihn erlangen können, dafür aber nahm ihn dieser nach Friedensschluß in das stehende Heer zurück und verlieh ihm 1776 das Infanterie-Regiment Nr. 27, in dessen Garnison Stendal er seine letzten 25 Lebensjahre verbrachte, seine dienstfreie Zeit meist der Jagd, dem Spiel und der Pflege eines schönen Gartens widmend, doch bekümmerte er sich auch um die Fortbildung seiner Offiziere und sein Biograph schreibt ihm die Autorschaft einer in den bei Richter in Dresden erschienenen „Ungedruckten Nachrichten“ abgedruckten (nicht vollendeten) Geschichte des Regimentes Hordt zu. Dreimal wurde diese Periode durch Auszug in den Krieg unterbrochen: zuerst 1778, wo er mit der Armee des Prinzen Heinrich [305] aus Sachsen in Böhmen eindrang und an einem der bedeutendsten Kämpfe des Krieges, dem Gefechte von Gabel am 2. August, Theil hatte; dann 1787, wo er bei der Expedition nach Holland die auf dem linken Flügel vorgehende 3. Division commandirte, aber wenig in den Vordergrund trat, weil der Oberbefehlshaber, der Herzog von Braunschweig, die Leitung der K. unterstellten Truppen selbst in die Hand nahm, und zum letzten Male in dem Kriege der 1. Coalition gegen Frankreich. Seit Anfang 1793 commandirte er 12½ Bataillone, 15 Eskadrons am Niederrhein, welche zunächst gemeinsam mit den in den Niederlanden operirenden Oesterreichern fochten, im Herbst aber sich mit ihren eigenen Landsleuten in der Pfalz vereinigten. Vom 24. Novbr. bis 27. Decbr. leitete er hier die Blockade von Landau bis zur Aufhebung derselben, im übrigen ist er als selbständiger Truppenführer weder in den Kämpfen dieses noch des folgenden Jahres hervorgetreten.

Eine ausführliche Lebensbeschreibung erschien, als Manuscript gedruckt, im December 1857 als Separatabdruck aus der Knobelsdorff’schen Familiengeschichte.