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Artikel „Kirchhoff, Laurentius“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 13–14, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kirchhoff,_Laurentius&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 13:48 Uhr UTC)
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Kirchhoff: Laurentius K., Bruder des Lambrecht K., † 1580 als Rector der Universität Rostock, nachdem er 1544 in die Matrikel aufgenommen war. Als Dr. jur. nahm er 1559 mit seinem Bruder zunächst Partei für den Rath gegen die Geistlichkeit und die Gemeinde. Der Rath ernannte ihn bald zum Syndicus und räthlichen Professor der Rechte, das Concil wählte ihn dann 1561, Frühjahr und Herbst 1562 zum Rector und verlängerte ihm wegen der Wirren (s. den Art. Lambrecht K.), da man einen Ausgleich hoffte, das Rectorat für den Sommer 1563. Da die Verhandlungen zum Vertrage und zu einer Vereinigung der beiden Professoren-Gremia, des städtischen und des fürstlichen, führten, so legte er, als am 3. Juni die fürstlichen Professoren durch die Bürgermeister Hans v. Hervorden und Hinrich Göldeniz ins Concil geführt wurden und nun zum Rectorat gelangen konnten, das letztere nieder, worauf David Chytraeus als erster fürstlicher Professor zum Rector gewählt wurde. Schon 1562 hatte K. bei seiner Wahl durch das Concil das Rathssyndicat niedergelegt, vertauschte jetzt auch die räthliche Professur mit einer fürstlichen und wird auch Rath des Herzogs Johann Albrecht genannt. 1565 gab die Gemeinde ihm Schuld, er habe die Truppen des Herzogs gegen die Stadt gebracht, wogegen er freilich protestirte. Johann Albrecht hat ihn noch später öfter commissarisch verwandt. Er war eines der angesehensten und einflußreichsten Glieder der Universität durch sein politisches Auftreten, seine Gelehrsamkeit und seine mächtige Familienverbindung, ein Freund der beiden Chyträus und dem Caselius nahestehend. [14] Seine erste Frau Justine († 26. Juli 1575) war die Tochter des Lübecker Syndicus und eques auratus Johann Rudel, die zweite, Gertrud Kerkrings, stammte auch aus Lübeck; seine Tochter Elisabeth verheirathete sich mit Hinrich, dem Sohne des Bürgermeisters Hans v. Hervorden. 1580 wurde K. zum fünften Male Rector, er starb während der Verwaltung des Amtes. In der juristischen Litteratur ist er bekannt als Herausgeber der Sammlung der Consilia et responsa, die 1568 in Frankfurt in 2 Bänden Fol. erschien. In Frankreich war er ein Schüler Loriot’s gewesen.

Außer den für Lambrecht Kirchhoff genannten Nachweisen vgl. Rostocker Etwas (vgl. Register). Krabbe, Universität Rostock. Stintzing, Geschichte d. deutschen Rechtswissensch. (Gesch. d. Wissenschaften in Deutschland, Bd. XVIII) S. 375. 727.