ADB:Kindervater, Johann Heinrich
Luther’s und Melanchthon’s und deren Freunde, welche hier zur Erläuterung der Kirchen- sowohl als der allgemeinen Litteratur-Geschichte mitgetheilt werden. Auch verdienen seine „Arcana Bibliothecae Blasianae“, Northus. 1717. 8. Erwähnung, welche zum erstenmal Nachricht von der uralten Bibliothek der Kirche St. Blasius und ihren Schätzen der gelehrten Welt Nachricht gaben.
Kindervater: Johann Heinrich K., lutherischer Theologe und Biograph. Geboren den 4. April 1675 zu Kelbra, einem Flecken in der „güldenen Aue“ der preußischen Provinz Sachsen, als der Sohn eines Rathskämmerers, besuchte er zehn Jahre lang die Schule zu Frankenhausen und bezog dann 1696 die Universität Jena. Hier studirte er 16 Semester Theologie und philosophische Wissenschaften und erwarb sich 1700 die Würde eines Magisters. Im J. 1706 wurde er zum Pastor an der Reglerkirche (Regularium aedes) zu Erfurt gewählt und als solcher zu gleicher Zeit auch nach Nordhausen zu St. Blasius berufen, für welch’ letztere Stadt er sich entschied. Hier wurde er auch Assessor des Consistoriums und Inspector und Administrator des Waisenhauses und starb daselbst den 2. Octbr. 1726, seines Alters 52 Jahre. Von seinen verschiedenen 16 theologischen und hymnologischen Schriften hat allein bis auf unsere Tage sich im Werth erhalten sein „Nordhusia illustris“, Wolfenb. 1715. 8. Der Verfasser erzählt, allerdings mit einer zu seiner Zeit üblichen und darum entschuldbaren Breite und Länge, das Leben aller Gelehrten, welche in Nordhausen geboren und theils hier theils anderswo in geistlichem oder weltlichem Stande gelebt haben. Aber was den Werth des Buches noch erhöht, sind die vielen seltenen und theilweise bis dahin noch ungedruckten Briefe- Motschmann, Erfurdia literata S. 935–942. Jöcher II, 2085–89.