ADB:Kimedoncius, Jakob (reformierter Theologe)

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Artikel „Kimedoncius, Jakob“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 740–741, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kimedoncius,_Jakob_(reformierter_Theologe)&oldid=- (Version vom 27. April 2024, 02:12 Uhr UTC)
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Kimedoncius: Jakob (n. A. Jodocus) K. (Kimedontius), reformirter Theolog des 16. Jahrhunderts, geb. c. 1550 zu Kempen am Niederrhein, † zu Heidelberg den 26. Novbr. 1596. Von seinen persönlichen Verhältnissen ist wenig bekannt. Er war 1576 unter Kurfürst Friedrich III. neben Ursinus Director des Collegium sapientiae in Heidelberg, in welchem sich damals über 70 Alumnen befanden. Da diese unter dem neuen Regenten, Kurfürst Ludwig VI. (1576 ff.) sich weigerten, das lutherische Bekenntniß anzunehmen, wurden sie den 30. Septbr. 1577 alle entlassen, am 7. Octbr. auch die beiden Directoren beurlaubt. K. ging mit Ursinus nach Neustadt a. d. H., von da nach Gent, Vliessingen und Middelburg, wo er 1585 Prediger der reformirten Gemeinde wird. Unter der vormundschaftlichen Regierung des Pfalzgrafen Johann Casimir wird 1589 mit anderen Vertriebenen auch K. nach Heidelberg zurückberufen als Professor am Sapienzcollegium und Professor des Alten Testaments an der Universität. 1590 bekeidet er das Rectorat, 1592 hält er eine oratio lugubris auf Johann Casimir. Er betheiligte sich insbesondere an den Verhandlungen über die Prädestination und die Allgemeinheit der Erlösung, zu denen [741] das Mömpelgarder Gespräch 1586 und das Auftreten Samuel Huber’s seit 1589 Anlaß gaben. Zur Rechtfertigung der reformirten Erwählungslehre gegen die Angriffe der Lutheraner gab er 1591 die Schrift Luther’s De servo arbitrio mit einer Vorrede heraus, worin er die Uebereinstimmung Luther’s mit der Calvinischen Lehre nachzuweisen sucht; und ließ in den folgenden Jahren noch zwei Schriften ähnlichen Inhalts folgen: „De redemtione generis humani“, Heidelb. 1592 und „Synopsis de redemtione et praedestinatione adv. S. Huberum“, 1593. Erst nach seinem Tode erschienen zwei weitere Schriften von ihm: „De verbo Dei scripto“ und „De verbo Dei non scripto“, Leyden 1602. – Verschieden von ihm, vielleicht sein Sohn, war ein Philolog desselben Namens, † 1597 im Alter von 18 Jahren. Er soll verschiedene Werke aus dem Griechischen ins Lateinische übersetzt haben, von denen aber nur ein einziges gedruckt ist, nämlich eine Uebersetzung des byzantinischen Historikers Theophylaktus Simocatta, herausgegeben 1598 zu Leyden durch Jan Gruter, der in einer Vorrede Notizen über den Verfasser giebt.

Vgl. über beide Jöcher II, 2087; Rotermund I, 338; Nouv. biogr. générale; über den Theologen speciell Schwab, Syllabus rectorum Heidelb. I, 177. 192.