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Artikel „Khiesel v. Kaltenbrunn“ von Franz von Krones in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 708, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Khiesel_von_Kaltenbrunn&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:10 Uhr UTC)
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Khiesel (Khisl, Kiesel) v. Kaltenbrunn, Freiherrn, dann Grafen, krainisches, dann in Steiermark und Niederösterreich landsässiges Geschlecht, bürgerlicher Herkunft, dessen Ahnherr Veit K. (Khisl), um 1560 Bürgermeister von Laibach, bereits am 1. Juli 1554 Adelsbrief und Wappen von Kaiser Ferdinand I., am 15. Mai 1569 von König Max II. die Erhebung in den Ritterstand taxmäßig erlangte und den Edelsitz Kaltenbrunn an der Laibach als Prädikat seines Geschlechtes aufnahm. Sein Sohn Hanns K., erzherzoglicher Rath, Kriegszahlmeister an der kroatisch-windischen Grenze, später Hofkammerrath, Hauptmann zu Adelsberg und schließlich innerösterreichischer Kammerpräsident († am 3. April 1591), wurde am 13. Jänner 1590 von Kaiser Rudolf II. in den Freiherrnstand erhoben. Aus diesem 1638 im Mannesstamme erloschenen Geschlechte seien noch folgende genannt: 1) Georg K. († 1605), Freiherr zu Kaltenbrunn und Graubitz, Oberst-Erblandjägermeister in Krain und in der windischen Mark und Oberst-Erblandtruchseß in Görz, der älteste Enkel Veits, 1593 krainischer Landesverweser. – 2) Hanns Jakob K. (geb. 1565, † 1638), der Bedeutendste seines Hauses, Sohn Hannsens Freiherr v. K. und Marien Paradeiser. In der Jugend Kriegsmann, der es im niederländischen Kriege Spaniens mit Frankreich bis zum Oberstlieutenant brachte, wandte er sich dann bald mit entschiedenem Glück dem Staatsdienste zu, anfänglich als Hofkriegsrath, dann Amtsverwalter des innerösterreichischen Hofkriegsrathes in Graz, später aber als wirklicher geheimer Rath und Oberstkämmerer Ferdinands II., bei dem er in Gnaden stand und zu den wichtigsten Staatsgeschäften beigezogen wurde. Am 1. März 1618 überließ ihm der Erzherzog kaufweise die Herrschaft Gottschee in Krain und erhob, Kaiser geworden, ihn und seinen Bruder Karl am 9. December 1622 zu Grafen von und zu Gottschee. 1637 trat er, hochbejahrt, vom Oberstkämmereramte zurück und starb in Wien kinderlos. Sein Stiefsohn, Georg Bartholomä Freiherr v. Zwichl, wurde von ihm adoptirt und nahm als Universalerbe den Namen Khisl an, während Hanns Jakob Khiesel’s Gattin, des Letztgenannten Mutter, eine geb. Freiin v. Thanhausen, sich in dritter Ehe mit dem Spanier Don Giorgio Manriquez, Conte de Lara, vermählte. Aber auch diese Fortsetzung der Khiesel’s erlosch bereits 1691 mit dem Sohne jenes Georg Barthlmä, Johann Jakob Barthlmä. – 3) Veit, einer der fünf Söhne Hannsen’s (s. o.), diente in der Jugend unter spanischer Fahne in den Niederlanden, erscheint 1601 als kaiserlicher General und Commandant von Karlstadt, in manchen Gefechten mit den Türken genannt und starb 1609 unverehelicht.

Wißgrill, Schaupl. des landessäss. nied.-österr. Adels etc., 5. Bd., S. 103 bis 107.