Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kaulich, Wilhelm“ von Johann Heinrich Löwe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 485, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kaulich,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 12. November 2024, 22:50 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 15 (1882), S. 485 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Wilhelm Kaulich in der Wikipedia
Wilhelm Kaulich in Wikidata
GND-Nummer 10129994X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|15|485|485|Kaulich, Wilhelm|Johann Heinrich Löwe|ADB:Kaulich, Wilhelm}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=10129994X}}    

Kaulich: Wilhelm K., geb. zu Weckelsdorf in Böhmen, schloß sich während seiner Universitätsstudien in Prag den philosophischen Lehren Löwe’s[WS 1] und in Folge dessen der Günther’schen Philosophie an, promovirte an der Prager philosophischen Facultät und wurde in dieselbe als Privatdocent aufgenommen. Ein ihm ertheiltes Reisestipendium gewährte ihm 1862 die Möglichkeit nach Göttingen sich zu begeben, wo er bei Ritter und Lotze Collegien hörte und an der dortigen Bibliothek Studien über die Geschichte der mittelalterlichen Philosophie machte. 1868 erhielt er eine Anstellung bei der Grazer Universitätsbibliothek und 1870 ward er zum außerordentlichen Professor der Philosophie an der Universität Graz ernannt. Er veröffentlichte viele philosophische Schriften, unter denen die nachstehenden die bemerkenswerthesten sind: „Geschichte der scholastischen Philosophie“, 1. Theil, 1863; „Ueber die Freiheit des Menschen“, 1866; „Handbuch der Logik“, 1869; „Handbuch der Psychologie“, 1870; „System der Metaphysik“, 1874; „System der Ethik“, 1877. – K. gehört in die Reihe jener philosophischen Schriftsteller, welche einen christlichen Theismus verfechten, und er that dies nicht ohne Selbstaufopferung unter ungünstigen Verhältnissen mit Scharfsinn und unterstützt von mannigfachen Kenntnissen. Seine letzte polemische Schrift: „Contra Glaubensbekenntniß eines modernen Naturforschers“, 2. Aufl. 1880, trägt in den beigegebenen barocken Zusätzen die Spuren eines gestörten geistigen Gleichgewichts an sich, dem wol sein frühzeitiger Tod (1880) zuzuschreiben ist.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Johann Heinrich Löwe (1808–1892), Professor der Philosophie in Prag.