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Artikel „Katte, Friedrich von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 72–73, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Katte,_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 07:42 Uhr UTC)
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Katte: Friedrich Christian Karl David von K., aus dem Hause Zollchow im Kreise Jerichow II der preußischen Provinz Sachsen, königlich preußischer Oberstlieutenant, bekannt durch den von ihm im J. 1809 unternommenen Aufstandsversuch zum Sturze der französischen Herrschaft im nordwestlichen Deutschland, wurde am 5. April 1770 geboren, trat 1786 als Junker bei einem Dragonerregimente in den Heeresdienst, wurde 1789 beim Infanterieregimente [73] v. Knobelsdorff Nr. 27 Officier, nahm mit diesem, welches damals den Namen v. Tschammer führte, als Premierlieutenant am Kriege des Jahres 1806 theil und wurde 1808 Stabscapitän. In Verbindung mit der auf Abschüttelung des fremdherrlichen Joches sinnenden Partei, und namentlich mit dem zum Losschlagen bereiten Schill, gedachte er gleichzeitig mit letzterem eine Volkserhebung in der Altmark ins Leben zu rufen und sich des aus Anlaß des bevorstehenden Krieges gegen Oesterreich nur schwachbesetzten Magdeburg zu bemächtigen, wo er Mitwisser hatte und thätige Hilfe zu finden hoffte. Mit dem Beistande des Gutsbesitzers Heinrich v. Krosigk auf Poplitz und des Lieutenants Eugen v. Hirschfeld hatte er Verbindungen mit altpreußischen Soldaten in der damals westfälischen Altmark, wo er vor dem Kriege in Garnison gestanden hatte, angeknüpft und voreilig rief er am 2. April 1809 in Stendal zu den Waffen. Hier wie in Burgstall bemächtigte er sich der königlichen Kassen und rückte sodann mit seiner zusammengelaufenen, ganz ungenügend bewaffneten kleinen Schar gegen Magdeburg vor. Der dort befehligende französische General Michaud hatte bereits Gegenmaßregeln getroffen und Truppen gegen K. ausgesandt. Schon am 3. kam es bei Wollmirstedt zu einem heftigen, aber kurzen Kampfe, in welchem die Aufständischen unterlagen. Ihr Haufe wurde zersprengt, aber nur elf Mann fielen in feindliche Gefangenschaft. K. selbst rettete sich auf das rechte Elbufer in seine engere Heimath. Als die preußische Regierung ihn darauf mit Rücksicht auf die westfälische für vogelfrei erklärte, entf1oh er über die Grenze und ging nach Böhmen, wo Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Oels in Nachod seine Schwarze Schar sammelte. Dieser stellte ihn als Rittmeister an. Aber seines Bleibens bei dem Corps war nicht lange. Schon bevor der Waffenstillstand abgeschlossen war, welcher den Herzog zu seinem Zuge an die Nordsee bestimmte, verließ er das Corps, nachdem er Ende Mai, von Kamnitz ausgeschickt, um einen feindlichen Transport abzufangen, bei Peterswalde überfallen war und sich mit knapper Noth, verwundet und mit zerfetzten Kleidern, gerettet hatte. Am 1. August 1810 wurde er aus dem preußischen Heere, mit der Erlaubniß in fremde Dienste zu gehen, als wirklicher Capitän dimittirt. Am 20. April 1813 wurde er als Stabsrittmeister beim Regimente Königin-Dragoner in jenem wieder angestellt, machte den Krieg mit, erwarb das Eiserne Kreuz, wurde vor dem Feldzuge des Jahres 1815 in die Adjutantur versetzt und nach Beendigung zum Major befördert, kam 1817 als aggregirt zum 10. (Magdeburgischen), 1819 in gleicher Eigenschaft zum 11. (Westfälischen) Husarenregimente und wurde am 14. November 1826 als Oberstlieutenant mit Pension und der Berechtigung zum Tragen der Regimentsuniform zum zweiten Male dimittirt. Er starb kinderlos am 9. Januar 1836 zu Neuklitsche in seinem obengenannten heimathlichen Kreise.

Lynker, Geschichte der Insurrectionen wider das westfälische Gouvernement. Cassel 1857. – Aus dem Tagebuche des Generals v. Wachholtz, herausgegeben von C. F. v. Vechelde, Braunschweig 1843. – v. Eck, Geschichte des Westfälischen Husarenregiments Nr. 11, Mainz 1893. – Der Herold, Berlin 1879.