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Artikel „Königsberg“ von Karl Bartsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 523, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:K%C3%B6nigsberg&oldid=- (Version vom 9. Oktober 2024, 12:36 Uhr UTC)
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Königsberg, Herold und Wappendichter um 1400. Wir besitzen von ihm ein Spruchgedicht über die Ermordung des Herzogs Friedrich von Braunschweig, die auf Anstiften des Erzbischofs Johann von Mainz am 5. Juni 1400 in der Nähe von Fritzlar erfolgte. Der Dichter bedient sich der in seiner Zeit allgemein üblichen allegorischen Einkleidung, indem er auf einem grünen Anger einem schönen Weibe begegnet, die sich ihm als Gerechtigkeit zu erkennen gibt. Sie und ihre Genossinnen Frau Ehre, Frau Treue, Frau Wahrheit, Frau Maß, Frau Tugend, Frau Reinheit haben alle die Flucht vor Frau Schande ergriffen. Dann wird auf das beklagenswerthe Ereigniß selbst übergegangen. Dem ganzen Stil nach scheint Suchenwirt großen Einfluß auf K. geübt zu haben. Die Sprache des Gedichtes verräth mitteldeutsche Färbung.

R. v. Liliencron, Die historischen Volkslieder der Deutschen, I. (1865), 206 ff.