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Artikel „Parkentin, Johann von“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 175–176, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Johann_V._von_Parkatin&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 22:17 Uhr UTC)
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Parkentin: Johann v. P., auch Berkentin geschrieben, aus der bekannten holsteinisch-lauenburgischen Ritterfamilie, war als Johannes V. der 26. Bischof von Ratzeburg und Nachfolger seines am 21. Januar 1479 verstorbenen Vorgängers Johannes IV. Stalkoper aus Wismar, der, obwohl im Geruche in Besitz der Goldmacherkunst zu sein, sein Bisthum stark heruntergebracht hatte. P. gelang es durch ein meist gutes Verhältniß zu den Herzogen von Mecklenburg und Sachsen-Lauenburg sein kleines viel angestrittenes Stift (das heutige mecklenburg-strelitzische Fürstenthum Ratzeburg mit ca. 20 000 Einwohnern) bedeutend zu heben, auch in seinem großen, noch in Mecklenburg zwischen Wismar, Eldena (an der Elde bei Dömitz) und der Elbe belegenen Sprengel wieder seine Rechte zur Ausübung zu bringen, obwohl ein Priester zu Grabow es wagen konnte, von einem bischöflichen Edicte, Malvasier bei der Celebrirung der Messe zu gebrauchen, an den mecklenburgischen Herzog zu appelliren! Er wurde in Betheiligung gezogen bei dem bekannten Sternberger Hostienproceß, der 1492 zur Verbrennung von 27 Juden in Sternberg und [176] des Priesters Peter Däne (s. A. D. B. IV, 726) 1493 in Rostock führte, und in die Streitigkeiten der Rostocker Domfehde 1486–91. Als kriegführendes Mitglied nahm er theil an der verwüstenden Lübeck-Mecklenburger Fehde von 1505–1507 wegen der Fischerei auf der Stepenitz. Das Wichtigste seiner Bischofszeit ist die Umänderung, transmutatio, des Ratzeburger Domcapitels, welche durch eine Bulle Papst Julius II. vom 22. Mai 1504 erfolgte. Seit der Gründung des Stiftes 1158 (oder 1154) hatte das Capitel durch Bischof Evermod dem Prämonstratenserorden angehört und war bis dahin in der mönchischen Organisation und bei der weißen Prämonstratensertracht geblieben. Erst seit dem Bischofe Stalkoper war ein Beziehen getrennter Curien und das Tragen eines blauen Ueberrockes (almutium) eingetreten; 1504 wurde dann die Verwandlung in ein weltliches Chorherrnstift durchgeführt. P. war angeblich ein Sohn des Detlev v. P. auf Lütgenhof, er ist seit 1460 nachweisbar als Canonicus, zum Bischof wurde er gewählt am 31. Januar 1479, starb am 15. Juni 1511 und wurde im Dom begraben. Als sein Nachfolger wurde am 28. Juni schon Heinrich (III.) Bergmeier (Bergmeyger, Berk-, Barkmeyer), † am 2. October 1524, gewählt; niederer Abkunft aus Hamburg, im Schreibdienste des Herzogs Johann von Lauenburg in die Höhe gekommen.

Ausführliche Darstellung mit Quellennachw.: G. M. C. Masch, Gesch. des Bist. Ratzeburg. S. 371–408. – Potthast, Bibl. Supplem. S. 431.