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Artikel „Johann Adolf I.“ von Heinrich Theodor Flathe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 386, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Johann_Adolf_I.&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 06:24 Uhr UTC)
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Johann Adolf I., Herzog von Sachsen-Weißenfels, geb. zu Halle am 2. Nov. 1649, vermählt am 25. Nov. 1671 mit Johanna Magdalena von Sachsen-Altenburg und nach deren Tode (22. Jan. 1686) am 3. Febr. 1692 mit Christiane Wilhelmine v. Bünau (gest. 24. April 1707), folgte seinem Vater August am 4. Juni 1680 in der Regierung, schlichtete durch den Vertrag zu Torgau am 12. Mai 1681 und durch den Elucidationsvergleich zu Dresden vom 12. Sept. 1682 die aus dem Testamente Kurfürst Johann Georgs I. herrührenden Mißhelligkeiten mit Kursachsen, verkaufte zur Bestreitung der väterlichen Schulden das Amt Burg an Brandenburg, vollendete den Bau der Neu-Augustusburg zu Weißenfels und starb am 24. Mai 1697. –

Sein jüngster Sohn Johann Adolf II., geb. am 4. Sept. 1685, begann seine militärische Laufbahn im spanischen Erbfolgekriege in hessen-kasselschen Diensten, vertauschte diese aber 1711 mit den kursächsischen und nahm als Generalmajor Theil am Kriege gegen die Schweden. 1714 zum Generallieutenant befördert, befehligte er 1716 die 6000 Mann Sachsen, welche dem Kaiser nach Ungarn zu Hilfe geschickt wurden; seit 1723 General der Cavallerie, führte er 1733 den Oberbefehl über die sächsischen Truppen in Polen, ebenso den über das sächsische Heer im ersten und zweiten schlesischen Kriege. Er gab sich große Mühe, dasselbe in tüchtigen Stand zu setzen, sah aber seine Bestrebungen größtentheils durch die Brühl’sche Mißwirthschaft vereitelt. Am 12. Dec. 1745, also unmittelbar vor der Schlacht bei Kesselsdorf, legte er den Oberbefehl theils aus Rücksicht auf seine Gesundheit, theils aus Unzufriedenheit über den Gang der Operationen nieder. Am 28. Juni 1736 war er seinem Bruder Christian in der Regierung gefolgt; es gelang ihm, die zerrütteten Finanzen des Ländchens zu ordnen; 1739 fiel ihm nach dem Tode des letzten Herzogs von Barby auch diese Grafschaft zu. Er vermählte sich am 8. Mai 1721 mit Johanna Antoinette Juliane von Sachsen-Eisenach (gest. am 13. April 1726), in zweiter Ehe am 27. Nov. 1736 mit Friederike von Sachsen-Gotha (gest. am 12. Mai 1775), da aber seine sämmtlichen Kinder in zartem Alter starben, so erlosch mit seinem Tode, 16. Mai 1746, die Linie Sachsen-Weißenfels und ihr Ländchen fiel an Kursachsen zurück.

Gabler, Die Fürstengruft auf Neu-Augustusburg oder die Herzöge von Sachsen-Weißenfels und Querfurth. Weißenfels 1844. Hercules Saxonum, d. i. merkwürdiges Leben und gloriose Thaten Johann Adolphs zu Sachsen. Frankfurt u. Leipzig 1744.