ADB:Huter, Jakob
Menno Simons bei den niederländischen Taufgesinnten, die von Menno den Namen Mennoniten erhalten haben, wie den Mährischen der Name der Huterischen geblieben ist. In der zweiten Hälfte des J. 1535 kehrte H. nach Tirol zurück und fiel dort der Verfolgung zum Opfer. Er starb zu Innsbruck auf dem Scheiterhaufen am 25. Februar 1536. – Das Einzelne seiner Lehren, Thaten und Schicksale ist durchweg der Aufklärung und Würdigung bedürftig.
Huter: Jakob H. (nicht Hutter), geb. zu Welsberg im Pusterthal, schließt sich den Täuferischen an und wird dann zum Diener des Worts in einer Gemeinde seiner Heimath gewählt. Um 1528 besucht er im Auftrag seiner Glaubensgenossen die täuferische Gemeinde zu Austerlitz zum Zweck der Erkundigung. Seitdem leitet er die tirolische Auswanderung nach Mähren, und ist überhaupt ein Mann hervorragenden Ansehens in beiden Ländern. Seine Wirksamkeit ist eine doppelte: in Tirol Propaganda, in Mähren Regierung und Gesetzgebung. Vom 11. August 1533 bis ins dritte Jahr weilt er unausgesetzt in Mähren, an der Spitze der Auspitzer, dann der Mährischen überhaupt. In dieser Zeit gelingt es ihm, die Spaltungen unter den Brüdern zu beseitigen und eine dauernde Ordnung zu gründen. Er nimmt dadurch in der Geschichte der Mährischen, beziehungsweise der oberdeutschen Täuferischen eine ähnliche Stellung ein wie zu gleicher Zeit- Die Mährische Wiedertäufer-Chronik, herausgeg. von Wolny im Archiv f. K. österr. Gesch.qu., 1850. – v. Kripp, Beitrag zur Gesch. d. Wiedertäufer in Tirol, 1857. – Cornelius, Gesch. d. Münsterischen Aufruhrs, II. 1860.