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Artikel „Hoppé, Franz“ von Joseph Kürschner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 114, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hopp%C3%A9,_Franz&oldid=- (Version vom 24. April 2024, 21:32 Uhr UTC)
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Hoppé: Franz H., Schauspieler und Sänger, geb. 1810 zu St. Petersburg, starb in der Nacht vom 5. zum 6. Juli 1849 zu Berlin. Sein Vater war Schauspieler am Petersburger Hoftheater gewesen und dann nach Deutschland gegangen, während der Sohn in Paris noch musikalische Studien machte und, als diese wenig Erfolg versprachen, sich einige Zeit der Pharmacie widmete. Mit Liebhaber- und Baritonpartien führte er sich zu Anfang der dreißiger Jahre auf der deutschen Bühne ein, an kleinen und mittleren Bühnen (u. A. in Riga) engagirt. In Düsseldorf, wo er unter Immermann wirkte, gab er die Oper ganz auf, um seine Kräfte ausschließlich dem Schauspiel zu widmen. Mit unendlichem Fleiße, angespornt durch den Genius Seydelmann’s, welcher damals in Düsseldorf gastirte, gelang es ihm vorwärts zu kommen. Er erhielt nun ein Engagement in Köln, 1838 ein solches für das Hamburger Stadttheater, dessen Director F. L. Schmidt ihn als einen glücklichen Ersatz Döring’s pries. Mit dem reichen Mann in dem gleichnamigen Töpfer’schen Lustspiel erwarb er sich dauernd die Gunst des Publikums. 1842 folgte er einem Ruf nach Braunschweig und im Herbst 1844 trat er nach einem erfolgreichen Gastspiel als Mitglied beim Berliner Hoftheater ein, dem er als einer der verwendbarsten Schauspieler bis zu seinem Tode angehörte. Hoppé’s Talent charakterisirte sich durch die Vermeidung alles Schroffen und Unschönen, durch das Betonen des Glatten, Maßvollen, Verständigen, weshalb ihm, dem Charakterdarsteller, auch vor allen Figuren wie Marinelli und Geßler gelangen, denen sich Carlos im „Clavigo“, Nathan, Hofrath Reißmann in den „Advocaten“, Tartuffe Lamoignon im „Urbild des Tartuffe“, Fein im „Höflichen Mann“, Adam im „Zerbrochenen Krug“ u. a. anschlossen, während ihm das Dämonische eines Franz Moor und Mephistopheles abging. – Hoppé’s zweite Frau war die Tochter der berühmten Crelinger, Clara Stich (vgl. Bd. IV. S. 585).