ADB:Hohenfeld, Wilhelm Ludwig von

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Artikel „Hohenfeld, Wilhelm Ludwig v.“ von Leopold von Eltester in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 672–673, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hohenfeld,_Wilhelm_Ludwig_von&oldid=- (Version vom 11. Oktober 2024, 02:37 Uhr UTC)
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Hohenfeld: Wilhelm Ludwig v. H., geb. am 23. Mai 1703, war der Sohn des kaiserlichen Raths und Reichspfennigmeisters, sowie kurtrierischen Geheimraths Wilhelm Lothar Frhrn. v. H. Er starb zu Coblenz am 20. Mai 1763 als kurtrierischer Feldmarschall-Lieutenant, Hof-Kriegsraths-Präsident und Gouverneur der Festungen Coblenz und Ehrenbreitstein. Einen guten militärischen Namen hat sich H. durch seine tapfere Vertheidigung des Schlosses Gräfenburg über dem Städtchen Trarbach an der Mosel erworben. Obgleich die von allen Seiten beherrschte kleine Feste nur eine Besatzung von 250 Mann und wenige brauchbare Geschütze besaß, so hielt sie doch der junge kurtrierische Oberstlieutenant v. H. gegen die gewaltige Uebermacht der Franzosen volle drei Wochen. Der Marschall de Belleisle hatte Trarbach am 9. April 1734 mit 40 Compagnien Grenadieren, 10 Regimentern Infanterie und 3 Dragonerregimentern [673] angegriffen und im ersten Anlaufe genommen. H. warf sich mit seiner kleinen Schaar in das Schloß, welches nun von den Franzosen, nachdem zwei Stürme abgeschlagen, aus 6 Batterien mit 50 schweren Geschützen neun Tage und Nächte unaufhörlich beschossen und durch 2634 Stück hineingeworfener Bomben (bis zu 500 Pfund Schwere) derartig demolirt wurde, daß die Besatzung sich eine ganze Woche lang in ein Gewölbe zusammendrängen mußte, um Schutz vor den Kugeln zu finden; und capitulirte erst, nachdem sein letztes Geschütz demolirt und der einzige Brunnen durch eine eingeschlagene Bombe unbrauchbar geworden war, am 2. Mai 1734. Von dem Marschall Belleisle lebhaft beglückwünscht, zog H. unter allen Kriegsehren mit dem Reste seines Häufleins am 4. Mai 1734 nach Ehrenbreitstein ab, worauf die Franzosen das gänzlich zusammengeschossene Schloß vollständig rasirten.

Relation des Oberstlieutenants v. Hohenfeld über diese Belagerung im Staatsarchive zu Coblenz. Diethelm, Antiquarius des Moselstromes, S. 691. v. Stramberg, Rhein. Antiquarius, II. 2. S. 773 ff.